Der Titel klingt vielversprechend und trifft es auf den Punkt: Auseinanderbrechen und -fallen von unterschiedlichsten Dingen zieht sich als Thema durch den ganzen Roman. Nicht nur bei Jenna der Hauptperson, sondern auch bei Matt und Shera, ihren neuen Freunden, sowie unterschwellig durchschimmernd in der gesamten Gesellschaft.
Jeder der drei Hauptprotagonisten muss etwas Prägendes loslassen und sich auf Neues einlassen. Jenna muss ihre Schuldgefühle loslassen, sich vergeben können und sich wieder öffnen für tiefere Beziehungen, Matt musste seine Vergangenheit bewältigen und Shera ähnlich wie Jenna es lernen, sich wieder verletzlich zu machen und für eine Beziehung zu öffnen.
Mir gefiel es gut, dass immer wieder aus Sicht einer anderen Person erzählt wurde und ich so die weiteren Personen besser kennenlernen sowie andere Facetten von Jenna entdecken konnte.
Jede Person wirkte auf unterschiedliche Art sympathisch: die leicht introvertierte Jenna, die quirlige Shera und Matt, der ernst und doch geerdet auf mich wirkte. Auch die Nebencharaktere passten hier gut in diese Geschichte hinein. Diese sind es, die den Glauben an Gott immer wieder mit einbringen, was ich gut und natürlich empfand.
Die Geschichte spielt zwar in der gegenwärtigen Zeit, aber manches, was Mae Josiah beschreibt, gibt es in unserer Zeit so noch nicht. Diese Vermischung von Realität und Zukunftsdenken gibt dem ganzen Buch einen leichten Hauch von Science-Fiction. Wer sich in der Bibel auskennt, wird hier Anklänge an die Offenbarung des Johannes und den Endzeitreden Jesu entdecken können. Aber das ist für das Verständnis des ganzen Romans nicht unbedingt wichtig, macht es für den Leser spannender.
Die Erzähldichte ist hoch, trotz der nur ca. 240 Seiten. Je weiter ich in diesen Roman vorankam, umso spannender wurde das Ganze für mich. Ich konnte im letzten Drittel des Buches kaum aufhören zu lesen, weil in der Handlung so viel geschah. Spätestens das Ende des Buches zeigt, dass die Handlung auf eine Fortsetzung angelegt ist.
Ich kann GenC Wenn alles zerfällt wärmstens empfehlen, vor allem für Leser, die gerne eine Geschichte lesen, in der die Liebesgeschichte nicht das alles bestimmende Thema ist. Ich kann es kaum erwarten, bis die Fortsetzung erscheint.