Mit einem sehr speziellen Ermittlerpaar hat mich dieser Krimi gut unterhalten. Ein Polizist aus Köln wird während einer Schießerei bei einem Überfall auf einen Geldtransporter erschossen. Die dazu gerufenen Kommissare Kaiser und Mertin werden Beteiligte dieses schrecklichen Ereignisses können aber die Täter nicht stoppen. Schnell beginnen sie ihre Ermittlungen und stoßen dabei auf einige Ungereimtheiten. Irgendwann wird klar, dass mehr hinter dieser Tat steckt als sie sich vorstellen können. Judith Mertin ist eine a-typische Kommissarin. Sie hat private Probleme, die vielleicht auch aus ihrer Vergangenheit beruhen. Gerade ihre sehr sonderbare a-typische Verhaltensweise, welche nicht unbedingt immer realistisch daherkommt, macht ihren Charakter so spannend. Sie ist eine Frau mit Ecken und Kanten und doch weiß sie, worauf es ankommt. Ihr Kollege Markus Kaiser ist der eher ruhige Kollege. Er hat eine eigene Familie und kommt aufgrund der schrecklichen Ereignisse immer mehr ins Grübeln, ob dieser Job noch der richtige für ihn ist. Er reibt sich mit Mertin und versteht ihr Verhalten oft überhaupt nicht. Der Einstieg in den Fall ist sehr intensiv und aktionsreich was mir gut gefallen hat. Der Schreibstil ist flüssig, fesselnd und gut lesbar. Das Thema das Gruppierungen außerhalb der gesellschaftlichen Norm operieren (wie z.B. die Reichs-Bürger-Szene) hat gut in den Fall gepasst. Ich hätte mir einen harten bzw. überraschenden Turn noch am Ende gewünscht, aber dies ist meine einzige kleine Kritik an dem ansonsten sehr gut geschriebenen und spannenden Fall. Gerade die sehr spezielle Kommissarin Mertin hat es mir angetan und das Ende ihrer Entwicklung in diesem Fall fand ich interessant. Ich würde gerne einen weiteren Fall von diesem sehr speziellen Team lesen.