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Produktbild: Accabadora | Michela Murgia
Produktbild: Accabadora | Michela Murgia

Accabadora

Roman. Von der Darmstädter Jury als Buch des Monats April 2010 ausgezeichnet

(62 Bewertungen)15
130 Lesepunkte
Taschenbuch
13,00 €inkl. Mwst.
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Eine Geschichte über Mutter und Tochter, wie sie noch nie erzählt worden ist. Ein Roman, in dem das archaische und das moderne Italien aufeinandertreffen.
Wie Mutter und Tochter leben Bonaria Urrai und die sechsjährige Maria in einem sardischen Dorf zusammen. Die alte Schneiderin hat das Mädchen zu sich genommen und zieht es groß, dafür wird Maria sich später um sie kümmern. Als vierte Tochter einer bitterarmen Witwe war Maria daran gewöhnt, »die Letzte« und eine zu viel zu sein. Nun hat sie ein eigenes Zimmer in dem großen reinlichen Haus Bonarias, wo alle Türen offen stehen und sie jeden Raum betreten darf. Doch ein Geheimnis umweht die stets schwarz gekleidete, wortkarge Frau, die mitunter nachts, wenn Maria schlafen soll, Besuch erhält und dann das Haus verlässt. Es scheint, als würde Bonaria in zwei Welten leben. Das Mädchen spürt, dass sie nicht danach fragen darf. Erst sehr spät entdeckt sie die ganze Wahrheit. Michela Murgia erzählt in einer schnörkellosen, poetischen Sprache aus einer scheinbar fernen, doch kaum vergangenen Welt. Von zwei Generationen, zwei Frauenleben, von einem alten, lange verschwiegenen Beruf.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
13. März 2017
Sprache
deutsch
Untertitel
Roman. Von der Darmstädter Jury als Buch des Monats April 2010 ausgezeichnet. 'WAT Wagenbachs andere Taschenbücher'.
Seitenanzahl
173
Reihe
WAT Wagenbachs andere Taschenbücher
Autor/Autorin
Michela Murgia
Übersetzung
Julika Brandestini
Verlag/Hersteller
Produktart
kartoniert
Gewicht
177 g
Größe (L/B/H)
189/120/16 mm
ISBN
9783803127686

Portrait

Michela Murgia

Michela Murgia, geboren 1972 in Cabras (Oristano), studierte Theologie und unterrichtete Religion. 2010 erhielt sie den Premio Campiello fu r ihren Roman »Accabadora«, der im gleichen Jahr bei Wagenbach im Quartbuch erschien. Inzwischen ist Murgia eine der wichtigsten Autorinnen Italiens in ihrer Generation. Ebenfalls bei Wagenbach lieferbar: »Elf Wege über eine Insel«, »Camilla im Callcenterland« und »Murmelbrüder«.

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LovelyBooks-BewertungVon phoebe_caulfield am 22.05.2024
Literarisch auf jeden Fall eine Entdeckung, tolle Geschichte.
Von ins_lebenlesen am 17.05.2024

Eine Geschichte aus Sardinien - fesselnd, tiefgründig, voll poetischer Kraft

Es gibt Orte, an denen die Wahrheit gleichbedeutend ist mit der Meinung der Mehrheit und auf der geheimnisvollen Landkarte dieses Konsensprinzips war Soreni eine kleine moralische Hauptstadt. S.68 Ich war noch niemals auf Sardinien. Doch während ich diesen Roman lese, spüre ich den Boden der süditalienischen Insel unter mir. Ich tauche in das archaische Leben des kleinen Dorfes Soreni ein, in dem die Straßen nicht auf dem Reißbrett, sondern als schlingernde Verbindung zwischen Häusern entstanden sind. Ich werde Teil der Gemeinschaft, in der man zusammenkommt, um Traditionen zu pflegen, Geschichten zu erzählen, Gerüchte zu schüren und nach uraltem Brauch sardische Süßigkeiten herzustellen. Eine der Traditionen, die hier schon seit langem gepflegt wird, ist die der fille anima (Kind des Herzens), einer inoffiziellen unbürokratischen Adoption, bei der im Einverständnis aller beteiligten Familien kinderlose Paare einer armen, kinderreichen Familie ein Kind abnehmen. Im besten Fall bleiben alle in engem Kontakt und einander zugeneigt. Maria ist ein Kind, dass durch eine solche Adoption im Alter von 6 Jahren von Tzia Bonaria aufgenommen wird. Die schweigsame zurückgezogen lebende Alte hat im großen Krieg ihren Mann verloren und ist kinderlos geblieben. Maria hat etwas in ihr geweckt, das sie bewogen hat, sie in ihre strenge, aber liebevolle Obhut zu nehmen und sie der Armut der Großfamilie, in der sie als jüngstes Kind kaum mehr als eine zusätzliche Belastung war, zu entreißen. Wenn auch ohne Verständnis der Dorfgemeinschaft für die Entscheidung, in ihrem Alter, das irgendwo zwischen 50 und 60 liegen mag, noch ein Kind aufzunehmen, wächst Maria im Hause der Bonaria behütet und ohne Entbehrungen. Sie entwickelt sich zu einer aufgeweckten und interessierten jungen Frau. Als sie durch ein dramatisches Unglück auf ein dunkles Geheimnis ihrer Ziehmutter stößt, werden ihr Vertrauen und ihre Zuneigung bis in die Grundfeste erschüttert. Es ist eine Geschichte wie ein Märchen, in dessen abgeschottete, traditionelle, von Aberglauben und Ritualen geprägte Welt etwas Neues einbricht. Sie erzählt von der Kraft der Gemeinschaft, aus der sich eine besondere Mutter-Tochter-Beziehung erhebt. Michela Murgias Schreibstil ist fesselnd, von poetischer Kraft, fließend, lakonisch. Weiblich. Die Kraft geht von den Frauen aus, sie tragen die Traditionen weiter und verbinden sie in der Gegenwart mit der Zukunft. Die Geschichte hat mich geweckt, gefesselt, fasziniert und erneut bewiesen, dass es literarisch soooo viel zu entdecken gibt. Nach den DREI SCHALEN ist das mein zweites, aber zum Glück nicht mein letztes Buch der 2023 leider viel zu früh verstorbenen Autorin.