Wahrend der postsowjetischen Periode versuchten die Bürger der UdSSR-Nachfolgestaaten, freie Politik und Wirtschaft zu etablieren sowie kollektive Emanzipation und persönliche Freiheit zu erlangen. Minakovs Analyse dieser politischen Kreativität trägt dazu bei, Lehren aus der postsowjetischen Periode zu ziehen.
Man kann die postsowjetische Periode 1989 2022 bereits heute als eine eigenständige, ja sogar prägende Epoche der modernen Weltgeschichte betrachten. Sie resultierte aus dem spektakulären Ende des Sowjetsystems und endete mit der Großinvasion Russlands in der Ukraine. Diese gut dreißigjährige Ära eröffnete den Völkern Osteuropas und Nordeurasiens eine einzigartige Möglichkeit, Freiheitsformen selbst zu gestalten und eigene schöpferischen Potentiale zu erproben. Eine weitere Besonderheit der postsowjetischen Epoche in ihrem Raum war, dass sie im Gegensatz zur Zeit der Russischen Revolution und des Bürgerkriegs 1917 1924 nur eine vergleichsweise geringe Zahl an Toten forderte. Stattdessen unternahmen die Bürger der UdSSR-Nachfolgestaaten den Versuch, freie Politik und Wirtschaft zu etablieren sowie kollektive Emanzipation und persönliche Freiheit zu erlangen. Obwohl diese Versuche in den meisten Fällen scheiterten, war die politische Kreativität der postsowjetischen Menschen ob nun bezüglich ihrer demokratischen Errungenschaften oder autokratischen Brüche faszinierend. Eine unvoreingenommene Analyse dieser politischen Kreativität trägt dazu bei, angemessene Lehren aus der postsowjetischen Periode zu ziehen. Es ist für die neuen osteuropäischen und nordeurasischen Gesellschaften essentiell, dem Teufelskreis aus Tragödie und Zerstörung entgegenzuwirken sowie künftig eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten.
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