"Eigentlich sollte der junge Gymnasiallehrer Jakob Sandler, Enkel einer HolocaustÃŒberlebenden, sich nicht groà von anderen "Heritage"-Touristen unterscheiden: Flug aus Deutschland zum Flughafen im westukrainischen Lemberg - weiter mit dem Bus zum Schtetl, oder wie auch immer die dort den Geburtsort seiner Oma jetzt nennen - ein Foto ihres frÃŒheren Hauses machen, das mitgebrachte Essen aus einer seiner Konservendosen irgendwo im Park, falls es dort ÃŒberhaupt Parks gibt, sonst ginge auch eine saubere Gehwegkante - rasch ein Souvenir aus irgendeinem Schtetl-Kiosk gekauft - und schnurstracks zurÃŒck damit zum Lemberger Flughafen und von dort nach Deutschland - und fertig, wieder zu Hause in Sicherheit. . . Doch dieser Plan erweist sich in der ukrainischen RealitÀt als untauglich. Alles lief aus dem Ruder, nicht zuletzt Jakobs Vorstellungen ÃŒber Juden und Ukrainer, ÃŒber ihr Neben- Gegen- und Miteinander, ÃŒber ihre gemeinsame Vergangenheit, ÃŒber ihre beiderseitige historische Erinnerung, und ÃŒber seine eigene Rolle auf dem Schlachtfeld zweie historischer Narrative und schlieÃlich darÃŒber, wie weit zu gehen er bereit ist, um die Scherben einer untergegangenen Welt in dem kleinen ukrainischen Dorf Skolyvka zu retten. . ."
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