Ramon Santiago ist ein schmächtiger Junge mit einem klugen Kopf. Er will ein Macho sein (wie sein Vater) und deshalb will er unbedingt in Harpos Gang aufgenommen werden. Er ist klapprig wie eine Marionette, aber keiner ist mit dem Messer geschickter und schneller als er. Sein erster Überfall mit Harpo (17) auf eine alte Frau an ihrer Haustür läuft problemlos. Sie hatte gerade ihre Stütze geholt und der Tipp kam vom belämmerten Luis, der mit dem Rad Lebensmittel ausfährt.Ramons Eltern kommen aus Puerto Rico. Sein Vater hat auf einer Demo einen Polizisten verprügelt und sitzt seit einem Jahr seine 3-jährige Haftstrafe ab. Seine Mutter liegt im Krankenhaus, will nicht essen, erkennt Ramon nicht, schläft, fantasiert + weint viel.Ramon ist ganz auf sich gestellt. Er hat seinen Stolz, sein Messer und sein kleines Buch. Wenn er in das Buch kurze Erlebnisse schreibt, oder Beobachtungen + Emotionen, dann fühlt er sich danach gleich wie befreit. Eben besser als vorher.Das Aufnahmeritual in die Gang besteht aus folgender Aufgabe : Luis sagt, es wohnt ein Maler im Rollstuhl im 7. Stock. Der ist reich. Der hat einen Teppich im Flur, eine Klimaanlage und viele Zwanziger im Portenonaie.Ramon macht sich auf den Weg und es ist auch ganz langsam ein ganz neuer Weg, der fortan sein Leben bestimmen wird. Zwei Sturköppe treffen aufeinander.Und irgendwann im Laufe der Geschichte fragt sich Ramon, ob er überhaupt noch in die Gang will. Und wie wird Harpo darauf reagieren ?Das hier ist ein Buch mit knapp 190 Seiten. Voller Leben und Weisheiten. Und Sarkasmus und Witz. Und es handelt von der Schlechtigkeit und den Vorurteilen der Menschen.Ich hätte Arnold Glasser (der Maler / 76J.) und Ramon so gerne noch weiter begleitet, Dieser Junge ist mir mega ans Herz gewachsen. Und ich frage mich, wie viele solcher Kinder haben überhaupt eine Chance ?Die beste Geschichte, die ich sein langem gelesen habe.Ein Jugendbuch ;o)