4,5 Sterne
Der Einstieg ins Buch war echt schwer. Die plötzlichen Zeitsprünge, die ich so erst mal nicht erkannt habe, haben mir das Gefühl gegeben, ich werd hier nie reinkommen. Und dann war es nur noch WOW! Kaum hab ich das "System" verstanden, war ich gefangen in dem Zwiespalt zwischen der Liebe zum Land Iran und dem beklemmenden Gefühl, die ich durch die Unfreiheiten des Landes und dem Regime hier verspüre. Hab mich zusammen mit der Protagonistin Mona mit ihrer Herkunft auseinandergesetzt, dem Gefühl der Zugehörigkeit, der Identität, bin auf die Suche gegangen nach der Vergangenheit ihrer Eltern, ihrer Großmutter und ihrer eigenen. Begleitet von ihrer Mutter, besucht sie Iran um ihre Oma zu beerdigen, komme ihr selbst dadurch immer näher und zum Schluss war ich einfach nur traurig, dass es schon endet. Ein gelungener Roman, eine besondere Stimmung und absolut lesenswert. S.118 "Ich male mir aus, wie in Deutschland mein Foto die Titelseite der Bild-Zeitung ziert, "Deutsche Journalistin in den Kerkern der Mullahs", um dann in einer Schrecksekunde darauf zu kommen, dass ich im Iran nicht als Deutsche gelte, sondern als Iranerin. Ausgerechnet im Iran, wo ich mich so deutsch fühle wie sonst nirgends."S.278 " "Von einem neuen Ort angezogen werden allein reicht nicht. Der alte Ort muss einen auch wegschieben." [...] Ich glaube [...] dass man immer eher weggeschoben wird, auch, wenn man glaubt, angezogen zu werden."