Insgesamt ist ¿Eine bittere Wahrheit¿ ein Psychothriller, der definitiv vom Anfang bis zum Ende den Leser in seinen Bann schlägt.
Nicci French (dahinter verbirgt sich das Bestseller-Ehepaar Nicci Gerrard und Jean French) überzeugt mit diesem Psychothriller mal wieder von ihrem unfassbaren Talent, den Leser über knapp 500 Seiten konstant zu fesseln. Tabitha Hardy sitzt wegen Mordes im Gefängnis und versucht, ihre Unschuld zu beweisen. Da sie sich allerdings an nichts erinnern kann, nagen an ihr nicht nur Zweifel hinsichtlich ihrer eigenen Unschuld, sondern sie stellt sich auch die Frage nach dem wahren Täter. Mich hat dieser Psychothriller durchgehend gefesselt. Ich schwankte zwischen Mitgefühl für die Protagonistin, gleichzeitig aber auch Zweifel, ob sie nun schuldig war oder nicht. Ihre seelische Verfassung bedingt durch ihre Vorgeschichte, den Gefängnisalltag und die Anspannung während des Gerichtsprozesses wurde schockierend autentisch geschildert, was mir immer wieder eine Gänsehaut bereitet hat. Das Ende fand ich allerdings dann zu aprubt. Hier hätte man ein bisschen umfangreicher ausholen können. Ich habe mit mehreren möglichen finalen Szenarien gerechnet. Im Grunde genommen war aus meiner Sicht alles möglich. Insofern war das Ende auch sehr gut durchdacht, nur leider zu kurz verglichen mit dem Rest der Story.