Beim Lesen hatte ich Gänsehaut, Herzklopfen und oft auch ein ziehen in der Brust. Ogeretsu Tanaka ist für mich eine Meisterin der tiefgründigen Geschichten mit kaputten Charakteren. In Happy of the End schafft sie es erneut Charaktere zu erschaffen, die lebendig wirken, nachvollziehbar handeln und mit dem Leben strugglen. Denn beide hatten es alles andere als leicht und einiges an Pech im Leben.
Allerdings ist es gleichzeitig auch irgendwie das derbste Werk von ihr, da sie noch tiefer in menschliche Abgründe hinabsteigt, als von ihr bereits gewohnt. Wer mit Andeutungen zur Kinderprostitution (im Manga selbst gibt es kurz davor eine Triggerwarnung, sie betrifft etwa 3 Seiten) nicht umgehen kann, sollte wahrscheinlich einen Bogen darum machen.
Der Band ist recht dick und ich hatte auch das Gefühl sehr viel mit Chihiro und Keito erlebt zu haben. Seite für Seite lernen sich die Charaktere besser kennen, entdecken andere Facetten aneinander und so auch Lesende. Dennoch gibt es Backflashs, um zu verstehen, warum die Protagonisten an diesen Tiefpunkten im Leben gelandet sind.
Ich bin absolut sprachlos, auch noch einen Tag nach dem Lesen, habe Gefühlschaos, weil mich die Geschichte der beiden so eingesogen hat. Ich liebe deren Annäherungen, die kleinen Schritte, die sie aufeinander zu gehen und sich gegenseitig irgendwie auch die Kraft schenken, weiterzuleben.
Bisher für mich eine der stärksten Geschichten Tanakas, auch wenn ich sie zartbeseiteten Gemütern eher nicht empfehlen würde.