Aufbau und Schreibstil:
Der Kriminalroman besteht aus 21 Kapiteln, die in chronologischer Reihenfolge geschrieben sind. Insgesamt sind 406 Seiten zu lesen.
"Die Insel, der Wein und der Tod" ist einfach und gut zu lesen. Die Dialoge sind logisch, durchdacht und schlüssig. Die Protagonisten sind gut dargestellt, besonders die Hauptfigur Henry Meyenbecker fand ich äußerst gewinnend, einnehmend und liebenswürdig. Die Handlung ist kurzweilig, wechselvoll und unterhaltsam. Der Spannungsbogen, der im ersten Kapitel aufgebaut wird, hält sich konsequent bis zum Schluss.
Meine Meinung:
Ist es Zufall? Der Aufbau des Krimis könnte nämlich tatsächlich mit einer Weinprobe verglichen werden. Zuerst wird die Farbe bestimmt. Danach der Wein geschwenkt damit anschließend die Duftnote bestimmt werden kann. Zuletzt wird probiert. Nun entfaltet sich das ganze Aroma. So ähnlich ist es im Roman. Während des Lesens des ersten Kapitels wird der Leser auf eine vermeintlich eindeutige Spur "gesetzt". Auf ein bestimmtes Ereignis wartend präsentieren sich anschließend dem Rezipienten unterschiedliche Zwischenfälle, die die erste Vermutung in Frage stellen, bis sich im überraschenden Showdown die Lösung des Falles offenbart. Dabei trägt die Hauptfigur, Henry Meyenbecker - ehemals Weinjournalist, maßgeblich während des Lesegenusses zum Wohlbefinden des Lesers bei.
Fazit:
Ohne großes Blutvergießen schafft es Paul Grote seine Leser in Spannung zu halten. Die Handlung ist abwechslungsreich, und ganz nebenbei erfährt der Leser viel über den Weinanbau auf Mallorca. Alle Protagonisten sind glaubwürdig dargestellt, so dass ich am Ende sogar "die böse Seite" sympathisch fand. Gemäß dem Motto. "Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt" genoss ich als Leserin sozusagen ein "Viel-Gänge-Menü" ohne am Ende gestopft voll zu sein.
"Die Insel, der Wein und der Tod" ist das erste Buch, das ich von Paul Grote gelesen habe, aber ich kann mit Überzeugung sagen, es ist gewiss nicht das letzte!