Ich liebe Roadmovies, deshalb hat "Das Perfekte Grau" sofort mein Interesse geweckt. Vier sehr unterschiedliche Persönlichkeiten, sich überschlagende Ereignisse, eine Reise durch das Land und ggf. auch zu sich selbst- das waren meine Erwartungen. Diese wurden teils übertroffen, teils nicht ganz erfüllt. Schreibstil, Dialoge und Situationsbeschreibungen sowie die Reise an sich haben mich sowohl sehr gut unterhalten als auch zum Nachdenken gebracht. Dies liegt am eloquenten Schreibstil voller Metaphern und Lebensweisheiten und den persönlichen Schicksalen der vier "Freunde". Die Leichtigkeit des Sommers wird immer wieder von persönlich und gesellschaftlich schweren Themen durchzogen. Dies regt sehr zum Nachdenken an und hat bei mir dazu geführt, dass ich einige Pausen machen musste, um das Gelesene zu verarbeiten. Gern hätte ich in der Gescichte noch mehr Zeit gehabt, um Novelle, Rofu, Mimi und Dante und ihre Persönlichkeit(sentwicklung) und Beziehungen besser kennenzulernen. Ein offenes Ende für ein Roadmovie finde ich generell sinnvoll, da es mehr um die Reise als das Ankommen gehen darf. Alles in allem ein lesenswerter Roman eines talentierten Autors.