Das kann man glauben oder auch nicht. Wenn man es glaubt, dann wird man diesen Roman mögen, falls nicht, so ist er eher nichts für einen. Man kann ihn spirituell nennen, weil einen alten Indianerglauben transportiert. Vielleicht erzählt er auch nur Märchen oder ist ein Phantasieprodukt.In einem kanadischen Goldgräberdorf hängt man einen Weißen, der angeblich die örtliche Bank überfallen haben soll. Obwohl er seine Unschuld beteuert, glaubt man ihm nicht. Kurz bevor die Klappe fällt, bekennt er sich zu seiner großen Liebe, der indianischen Häuptlingstochter Summer Bird. Dass das Ganze eine böse Intrige sein kann, glaubt man als Leser sofort. Was sie mit der Gegenwart zu tun haben soll, erschließt sich jedoch erst am Ende des Buches.Zunächst einmal muss Claire aus Deutschland nach Kanada reisen, weil ihr Onkel bei der Rettung eines Bärenjungen von einem Baum fiel und nun versorgt werden muss. Die naturverbundene Claire verliebt sich sogleich in die westkanadische Landschaft, in die jedoch ein örtlicher reicher Unternehmer ein riesiges Feriendorf setzen will. Doch noch immer spukt Summer Bird in der Gegend herum. Sie zog sich nach dem Tod ihres Geliebten zurück und wurde danach nie wieder gesehen. Beide Seelen konnten sich bisher nicht finden.Das ist die Grundsituation, in die Claire nun hineingezogen wird. Die einstigen Figuren aus der Goldgräberzeit haben Nachkommen, die von ihrer Herkunft entweder genau Bescheid wissen oder im Dunklen tappen. Mit dem Eingriff in die uralte Landschaft kommen diese Verbindungen nun langsam zum Vorschein, woraus sich eine spannende Handlung ergibt, die am Ende in der Auflösung der Geschichte gipfelt.Wenn man solche Geschichten liebt, ist man bei diesem Buch genau richtig. Ich fand es sehr unterhaltsam. Meine Bewertung richtet sich an die Liebhaber dieses Genres und entspricht nicht ganz meiner eher realistischen Weltsicht.