Leonie Mahnke und Alina Tottmann sind zwei Stipendiatinnen, die auf Einladung einer Kunststiftung drei Monate auf Sylt ihre Kunst verfeinern dürfen. Leonie ist Influencerin und malt, doch ihre Kunst und ihre Manieren passen eigentlich nicht zu Sylt und den Mäzenen. Dann ist sie auch nach einem abendlichen Dinner verschwunden. Das bedeutet, dass die Polizei von Sylt einen neuen Fall hat und er auch noch in der Öffentlichkeit steht. Außerdem ist der Chef der Polizei Reimers ein Bekannter, der Mutter der Verschwundenen und so auch noch ein bisschen unter Druck. Die beiden Kommissare Nick und Uwe tappen ein wenig im Dunkeln. Nicks Frau Anna arbeitet für den Mäzen Falk von Bergedorf und ist irgendwie mitten im Fall angekommen.
Der Krimi Sylterbe von Sibylle Narberhaus handelt von einem Kunstprojekt auf Sylt, das in die Schlagzeilen gerät. Das Cover dieses Romans zeigt eine typische Szene aus den Dünen von Sylt und gefällt mir sehr gut. Die Hauptcharaktere Anna und Nick Scarren spielen in unterschiedlichen Bereichen dieses Krimis eine Rolle. Am Ende spielen sie beide einen wichtigen Part. Zu Beginn habe ich mich gefragt, wie diese Figuren agieren. Bei Nick war es klar, bei Anna erst einmal nicht. Sie spielt zwar auch mit in diesem Gesamtpaket und nimmt hier einen verbindenden Teil ein. Sie ist in der Kunstszene von Sylt unterwegs mit ihrem Gartenbau Unternehmen und Nick als Kommissar an vordere Stelle der Klärung des Falles. Das Thema ist interessant, da es junge Kunsttreibende betrifft, oder ist eine Influencerin keine Künstlerin. Ich finde im weitesten Sinne schon, aber auf jeden Fall ein Objekt der Begierde. Doch der Krimi ist nicht so vordergründig, wie er erscheint. Die Sprache der Autorin ist auf jeden Fall sehr lebendig und die Bilder, die sie malt, sind eingängig. Die Spannung ist vorhanden, weil sich das Entführungsopfer und eine weitere Person sich immer wieder melden. Der besondere Thrill fehlt ein bisschen, aber der Spannungsbogen passt bis zum Ende.
Wer in diesem Krimi Hochspannung erwartet, ist sicher nicht richtig hier, aber es handelt sich um einen soliden regionalen Krimi, der schon seine spannenden Seiten hat.