InhaltDer Essayband der irischen Schriftstellerin Sinéad Gleeson ist sehr persönlich, mutig und universell. In zahlreichen kurzen Essays werden Krankheit und Gesundheit, Schwangerschaft, Muttersein, Alter und Tod thematisiert, vor allem aber das Frausein. Konstellationen war ein Nummer-1-Bestseller in Irland und Irish Nonfiction Book of the Year.Meine MeinungSinéad Gleeson erzählt, trotz der teils schweren Inhalte, leicht und nahbar Auszüge aus ihrem Leben als Frau, Mutter und kranke Person, doch ohne dem Lesenden eine Last aufbinden zu wollen. Dabei findet sie Worte für Gefühle, die kaum in Worte zu fassen sind, für das Leben mit Krankheiten und das Leben als Frau und Mutter. Großartig!Leider fiel es mir schwer, in die ersten Essays (über Krankheiten) hineinzufinden. Sie waren weit entfernt von meinem eigenen Leben und damit wenig greifbar, glitten mir immer wieder durch die Finger und konnten mich emotional nicht so mitreißen. Außerdem waren mir einige Themen befremdlich wie beispielsweise das Übernatürliche in Form von Sehen und Fühlen bereits verstorbener Menschen, quasi als Medium. Über Abschnitte wie diese habe ich hinweggelesen, nahmen mir allerdings etwas die Freude am Buch. Vielleicht habe ich mit mehreren Bezugspunkten á la "Botschaften an mich selbst", "Nie, nie, nie" oder "Frausein" gerechnet. Bei all dem bin ich mir bewusst, dass ich aus einer sehr privilegierten Perspektive berichte. Daher ist es mir wichtig zu betonen, dass ich die persönlichen Erfahrungen der Autorin weder kritisieren noch abwerten möchte.Natürlich waren auch einige richtig schöne Essays dabei, die mich total abholen konnten, mich heftig nicken und mich ihr und anderen Frauen verbunden fühlen ließen. Darin berichtet sie zum Beispiel über das Verreisen als Mutter ohne die Kinder, über die Würde und den Tod, Abenteurerinnen und Frauenkörper als politisches Instrument. Themen, über die viel geschwiegen wird und daher so so wichtig sind.Zusammenfassend lässt sich der Essayband als eine Achterbahnfahrt beschreiben. Im Mittel also weder aufregend, noch langweilig.Von mir gibt es eine eingeschränkte Leseempfehlung.