Interessanter Ansatz, für mich aber ein unausgewogener Mix aus historischem Roman und Krimi.
Was hätte besser zu meinem Urlaub im Salzburger Land gepasst als ein Krimi, der im schönen Salzburg spielt? Nichts - und genau deshalb habe ich mit Blick auf die Berge (u. a. auch auf den Salzburger Hausberg, den Untersberg) Sophie Reyers "Tod bei den Salzburger Festspielen" gelesen. Die Geschichte entführt uns in Jahr 1937, in dem bei den Proben für die anstehenden Festspiele eine mysteriöse Mordserie für Aufsehen sorgt. Kapitelweise wechselt Sophie Reyer dabei zwischen den Geschehnissen 1937 und dem Aufwachsen der berühmten Schauspielerin Else Heims hin und her - was es mit letzterem auf sich hat, erklärt sich im Laufe der Handlung, hat für meinen Geschmack aber etwas zu lange gebraucht, um sich tatsächlich zu erschließen.Generell fand ich den Fokus der Geschichte, den Blick auf jüdische Kulturschaffende im Österreich der 1930er Jahre sehr faszinierend und wichtig. Die Krimihandlung spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle, wie mir irgendwann klar wurde. Und damit hat "Tod bei den Salzburger Festspielen" mich dann insgesamt leider nicht ganz überzeugt. Denn für einen historischen Roman waren mir die Figuren und die politische Situation deutlich zu wenig ausgebaut, für einen Krimi hingegen fehlten mir Spannung und fesselnde Ermittlungsarbeit. Für mich ist das Buch deshalb irgendwie nichts Ganzes und nichts Halbes, obwohl ich Sophie Reyers Ansatz grundsätzlich wirklich gut fand.