Manchmal haben Jugendcliquen eine große Auswirkung auf die Beteiligten und können bis in die Gegenwart nachwirken.
Auf dieser Plattform wurden schon so gute Inhaltsbeschreibungen eingestellt, dass ich auf eine weitere verzichte. Mein Leseerlebnis will ich aber doch beschreiben, denn für mich war es wirklich ein solches!Es ist dies nicht meine erste Begegnung mit Ulrich Ritzel gewesen und die hatte mich schon nachhaltig beeindruckt. Und trotzdem bin ich diesem Buch nur über einen Zufall, in einer Bücherkiste mit den Mängelexemplaren begegnet. Auch wenn ich Ritzel schon kannte, war ich angesichts des Erscheinungsjahres dieses kriminalistischen Abenteuers doch skeptisch, denn zwanzig Jahre sind doch eine lange Zeit und, dem Wein ganz ähnlich, nicht viele Kriminalromane vertragen ein solches Alter. Dieser hier aber gehört zu den wertvollen Beständen, die auch nach langer Zeit noch "schmecken". Und wahrhaftig handelt es sich um ein kriminalistisches Abenteuer, das harmlos beginnt und auch beinahe gar nicht zustande gekommen wäre. Hätte Kommissar Kuttler nicht das Heft mit den Erinnerungen von Tilman Gossler gelesen, wäre das Auffinden seiner gestorbenen Mutter ohne Auswirkungen geblieben.Selten begegnen mir Kriminalromane, die so stimmig sind wie eben die von Ulrich Ritzel. Handlung, Charaktere und Sprache vonUferwaldsind beeindruckend und überzeugend - vielleicht liegt das wirklich am Alter. Der Fortgang der Geschichte, die ineinander verwobenenen Schicksale und Handlungsstränge haben mich komplett in die Geschichte hineingezogen und das Buch in einer Nacht lesen lassen. Der Sternhat Ritzel als einen der besten deutschen Krimi-Autoren bezeichnet und dem kann ich nur zustimmen. Und wenn ich demnächst einem weiteren Band von ihm begegne, wird mein Zugriff kein Zögern kennen.