Kommissar Max Madlener, aufgrund seiner unorthodoxen Ermittlungsweise auch Mad Max genannt und seine Kollegin Harriet Holtby haben es dieses Mal gleich mit zwei Fällen zu tun. Einmal die Jagd nach einer vor vielen Jahren untergetauchten RAF-Terroristin und zum anderen eine Krankenpflegerin, die gerne Gott spielt. Mich haben beide Themen interessiert.
Was hat die RAF damals getrieben, so kompromisslos alles, was mit der Regierung zu tun hat abzulehnen und mit Gewalt zu bekämpfen und zum anderen das Thema in Würde sterben. Wie würde es mir ergehen, wenn ich todkrank bin und mein Tag nur noch aus Schmerzen besteht, würde ich mir dann nicht wünschen, dass Sterbehilfe legal ist? Dass ich von meinem Partner oder meinen Ärzten nicht etwas verlange, was nicht erlaubt ist? Aber natürlich sehe ich auch die Gefahren, wenn womöglich zur Beschleunigung des Erbes einfach mal bei einem Onkel Sterbehilfe geleistet wird, die dieser überhaupt nicht wollte.
Diese spannenden Themen hat der Autor großartig umgesetzt. Ich kann mich in seine Protagonisten hineinversetzen und leide mit ihnen. Madleners Denkweise gefällt mir. Zum Beispiel wenn er über das in die Jahre gekommene Sprichwort Nach mir die Sintflut sinniert und War die Sinntflut angesichts der ständigen Klimakatastrophen weltweit nicht schon längst da?
Ich würde mich gerne mal mit Walter Christian Kärger unterhalten, sieht Mad Max die Welt mit seinen Augen? Die humorvolle Ironie, mit der er das Leben an Bord eines Kreuzfahrtschiffes beschreibt oder wie er über den Wahlsieg von Horror-Donald und sein Gruselkabinett denkt, an vielen Stellen finde ich mich wieder. Madlener ist der Columbo vom Bodensee, menschlich, empathisch, unterschätzt und dadurch umso gefährlicher für die Ganoven. Es müsste mehr Menschen wie Mad Max geben.
Auch wenn es seltsam klingt, aber ich hoffe sehr, dass es noch viele weitere Morde am Bodensee gibt, die Madlener aufklären darf und vergebe begeisterte 5 Sterne für Das Raunen der Stille.