Kruento - Der Krieger

Auf diesen Teil war ich schon nach "Der Diplomat" wahnsinnig neugierig. Es hatte mich damals sehr mitgenommen, dass Rastus sich geopfert hatte. Hier bekommt er nun seine eigene Story und sie hat mir gut gefallen. Ich finde, dass dieser Teil ist insgesamt sehr düster ist. Es zeigt sich wieder, wie wenig Vampirinnen in der Welt der Kruento zu sagen haben. Darius Krieger sind da fast die Ausnahmen. Auch auf die Feinde werden nicht weniger. Es kommt also keine Ruhe in den Bostoner Clan.So ganz mitgerissen wie "Der Aufräumer" wurde ich von der Geschichte nicht, vielleicht weil doch die trübe Stimmung vorgeherrscht hat. Nichtsdestotrotz war es spannend und emotional, wie Etina und Rastus mit ihren Dämonen und Ängsten zu kämpfen hatten.Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es mit dem Schleuser weitergeht, von dem man ja meist nur aus der Ferne etwas mitbekommen hat.

 Inhalt/MeinungIch lese ja wirklich gerne Vampir-Romane (hab ich jetzt meinen Ruf zerstört oder so?!^^) und mit der Kruento-Reihe habe ich Vampire gefunden, die ich wirklich richtig toll finde. Die Geschichten, die Figuren, die Handlungen, alles ist so verschiedenen wie die Vampire und Menschen, die in den Storys spielen.Am Ende der Rezension liste ich euch alle bis jetzt erschienen Kruento-Bücher auf.Die Kruento sind die Vampire, die unerkannt unter den Menschen leben. Es gibt verschiedene Lebensarten, Zusammenschlüsse und Ordnungen unter den Vampiren. Nicht jede davon ist friedlich und nicht jede versucht, unentdeckt unter den Menschen zu leben. Es gibt Lebensweisen, die die Menschen unterdrücken und die sich gegenseitig bekämpfen.Etina lebt in so einem hinterweltlerischen Vampirzusammenschluss und hat dort rein gar nichts zu lachen. Sie ist hübsches Beiwerk für den herrschenden Vampir, den Blutfürsten, soll Nachwuchs bekommen und ansonsten den Mund halten. Etina kann und will so nicht länger leben und als sie die Chance sieht, diesem Elend zu entkommen, greift sie sofort zu! Etina war am Anfang unscheinbar und grau. Sie war unauffällig und grau, versank zwischen den anderen und ging verloren hinter Männern, deren ihr Ego aus den Ohren quoll. Aber im Laufe der Geschichte entwickelte sich Etina zu der Vampirin, die sie sein sollte und wuchs über sich selbst und über gesetzte Grenzen hinaus. Sie lernte, dass sie eine Meinung hat und dass es Leute gab, die darauf hörten, was sie zu sagen hatte. Ihre Wandlung fand ich am eindrucksvollsten, denn es ging nicht schnell, sondern langsam und stetig, sodass Etina sich selbst dabei zu sehen konnte, wie sie zu einer viel besseren Version von sich selbst wurde.Im Gegensatz dazu steht Rastus. Er ist ein Krieger und gibt niemals auf. Als er die Chance hat, aus seiner Gefangenschaft zu fliegen, ergreift er diese und nimmt Etina kurzerhand mit. Rastus weiß nicht, auf was er sich einlässt, aber der Weg nach Hause ist lang und dass er sie zurücklässt, stand für ihn einfach nie zur Debatte. Rastus ist ein Kämpfer und als er entdeckt, für wen sein Herz schlägt, kämpft er wie noch nie in seinem Leben. Er ist bereit, alles für sein Herz zu tun, auch wenn es vielleicht das letzte ist, was er in seinem langen Leben machen wird. Aber seine gewählte Familie steht hinter ihm und Rastus zeigt Etina wie es ist, wenn man Freunde hat, die zu einem halten, egal was für Blödsinn man angestellt hat oder noch anstellen wird. Es gibt immer jemanden, der auf einen aufpasst. Und mit einem kämpft.Die beiden zusammen wachsen an sich und gemeinsam schaffen sie alles, was sie wollen. Rastus zeigt Etina eine Welt, die sie noch nie gesehen hat, aber aus der sie nie wieder raus will und Etina zeigt Rastus, zu was für Gefühlen er fähig sein kann, wenn er nur loslässt.Gemeinsam bringen sie die alte Welt der Vampire nur noch mehr ins Wanken.Es ist nicht leicht, was die beiden erleben. Sie müssen sich gegen den Blutfürsten behaupten, denn der lässt ungern sein Eigentum entkommen. Sie müssen sich gegen alte Gesetzte stellen, aber manchmal muss man einfach kämpfen, vor allem wenn es für einen selbst ist.FazitAuch in "Kruento- Der Krieger" überzeugt mich die Autorin mit ihrer Welt der Vampire. Es sind die Gegensätze, die sich hier anziehen. Der starke Wille aller Figuren und die Hoffnung, die sie mit sich bringen. Der Welt der Kruento ist grausam, aber auch schön. Die Geschichte von Etina und Rastus ist durch Kampf geprägt, aber auch durch Liebe, Vertrauen und eben Hoffnung darauf, dass es immer eine bessere Wahl gibt, eine bessere Alternative. Wer Vampirromane gerne liest, ist hier genau richtig!