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Produktbild: Briefe nach Breslau | Maya Lasker-Wallfisch
Produktbild: Briefe nach Breslau | Maya Lasker-Wallfisch

Briefe nach Breslau

Meine Geschichte über drei Generationen

(3 Bewertungen)15
240 Lesepunkte
Buch (gebunden)
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Dort, wo Maya aufwächst, herrscht Schweigen. Die deutsche Vergangenheit, der Holocaust, den die Mutter als Cellistin im Orchester von Auschwitz überlebt - davon wird nicht gesprochen. Dennoch entkommt Maya den Verwundungen der Eltern nicht, ein stabiles Leben scheint unmöglich, sie treibt durch das London der Siebziger. Zu lange Nächte, Drogen, Schulden, die falschen Typen, eine Flucht nach Jamaika, bei der sie fast stirbt . . . Um zu überleben, das ist ihr schlagartig klar, muss sie das Schweigen überwinden. Sie beginnt zu schreiben: Briefe nach Breslau an die von den Nazis ermordeten Großeltern. Stück für Stück setzen ihre Worte eine Familie wieder zusammen, erzählen die Geschichte dreier Generationen im Spiegel der größten Katastrophe des 20. Jahrhunderts.

Dieses Buch ist der Versuch einer Rettung. Maya Lasker-Wallfisch schreibt darin an gegen die Sprachlosigkeit, mutig und gefühlvoll. Sie macht erfahrbar, wie ein transgenerationales Trauma das eigene Leben bestimmt, wie die eigene Geschichte immer abhängt, von dem, was zuvor geschehen ist.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
18. Mai 2020
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
254
Autor/Autorin
Maya Lasker-Wallfisch
Co-Autor/Co-Autorin
Taylor Downing
Übersetzung
Marieke Heimburger
Illustrationen
mit zahlreichen Abbildungen
Weitere Beteiligte
Taylor Downing
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Abbildungen
mit zahlreichen Abbildungen
Gewicht
500 g
Größe (L/B/H)
218/146/31 mm
ISBN
9783458178477

Portrait

Maya Lasker-Wallfisch

Maya Lasker-Wallfisch, geboren 1958 in London, arbeitet seit mehr als zwanzig Jahren als psychoanalytische Psychotherapeutin. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Behandlung von transgenerationalen Traumata. Sie ist die Tochter von Anita Lasker-Wallfisch, gemeinsam kämpfen sie für eine lebendige Erinnerungskultur und gegen Antisemitismus. Briefe nach Breslau. Meine Geschichte über drei Generationen, ihr erstes Buch, erschien im Frühjahr 2020.


Marieke Heimburger übersetzt aus dem Englischen (u. a. Maya Angelou, Marie Benedict, Maya Lasker-Wallfisch) und aus dem Dänischen (u. a. Jussi Adler-Olsen). 2022 erhielt sie als Auszeichnung für ihr bisheriges übersetzerisches Werk das Barthold-Heinrich-Brockes-Stipendium.

Taylor Downing, geboren 1951, ist Historiker, Autor und Medienproduzent. Er hat mehrere Bestseller zu militärischen und historischen Themen geschrieben und über 200 Fernsehdokumentationen produziert, von denen viele ausgezeichnet wurden.

Pressestimmen

». . . ein eindrucksvolles Buch. « Marta Kijowska, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Berührende Erzählung über das nachwirkende Trauma, die Schoah überlebt zu haben. « FOCUS

»Maya Lasker-Wallfisch schreibt mit ihren Briefen nach Breslau eine ergreifende Familiengeschichte und eine moderne Theorie der Erinnerung. « Manuel Brug, DIE WELT

»Mayas mutiges Buch hat das Verständnis für transgenerationelle Übertragungen, den Blick auf mehrere Generationen in historischen Kontexten, stark bereichert. Es erinnert an die gefährlichen psychologischen und politischen Hinterlassenschaften der Nazi-Diktatur und beweist, dass der destruktive Bann der Vergangenheit gebrochen werden kann. « Alexandra Senfft, der Freitag

»[Lasker-Wallfisch] beschreibt in . . . Briefe nach Breslau eindrucksvoll, wie Traumata vonÜberlebenden oft an Nachkommenweitergegeben werden. « Leticia Witte, Regensburger Zeitung

»Sie schildert unumwunden die brüske Art ihrer Mutter und klagt dennoch nicht an. Es ist kein Buch der Wut, der Abrechnung, des Zorns, sondern eine Erzählung der Verzweiflung, der nachgetragenen Trauer, der Zärtlichkeit. Erst durch das Schreiben, sagt die 62-jährige Maya Lasker-Wallfisch, wisse sie, wer sie sei, erst jetzt könne sie sich sehen und werde gesehen. « Gabriele von Arnim, Deutschlandfunk Kultur

»Familien-Traumata vererben sich überall, auch an die Kriegskinder und Enkel in Deutschland und anderswo. Daher ist es für jeden Menschen, den die Entwicklung der kriegstraumatisierten Seelen interessiert, ein unbedingt empfehlenswertes Werk. « Maria Ossowski, RBB radioeins

»Ihre klugen und nicht belehrenden Briefe nach Breslau verdienen viele Leser, die neue Eindrücke und manche Erklärungen über den Holocaust und seine Opfer gewinnen mögen und darüber hinaus eine einzigartige Familiengeschichte erzählt bekommen. « Hans Begerow, Nordwest-Zeitung

»Ein hochinteressantes und tief berührendes Buch. « Münchner Merkur

»Ein wichtiges Buch, das auf eindringliche Weise deutlich macht, wie sich der Holocaust nicht nur auf die Überlebenden, sondern auch auf die zweite Generation ausgewirkt hat, auf die Kinder der Überlebenden, die nichts über die Familiengeschichte wussten, da ihre Eltern sie vor dem Wissen um das Grauen der Shoah schützen wollten und daher lange Zeit geschwiegen haben. « Doris Hermanns, aviva-berlin. de

»Briefe nach Breslau ist ein Buch, das berührt. Maya Lasker-Wallfisch schreibt einfühlsam und schafft es, ein sensibles Thema lebendig zu porträtieren. « Peter Sawicki, Deutschlandfunk

Besprechung vom 25.07.2020

Arbeit am Trauma
Wie das Leben weiterging: Maya Lasker-Wallfisch schreibt eine Familiengeschichte

Die meisten Berichte von Überlebenden der nationalsozialistischen Judenvernichtung enden zum Zeitpunkt deren Rettung - ihr späteres Leben wird gar nicht oder in Form eines kurzen Epilogs erzählt. In den letzten Jahren melden sich allerdings immer öfter die Nachfahren der Betroffenen zu Wort, um die Familiengeschichte weiterzuerzählen. Ein solches Buch hat Maya Lasker-Wallfisch geschrieben, Tochter der Cellistin Anita Lasker-Wallfisch, deren Erinnerungen an Auschwitz, wo sie dem Frauenorchester angehörte, in den neunziger Jahren erschienen.

Als die Autorin aufwuchs, verschwieg die Mutter ihre KZ-Erlebnisse; ihre Kinder sollten durch sie nicht belastet werden. Das nicht artikulierte Trauma war dennoch spürbar und hatte, meint die Autorin, zur Folge, dass ihre Jugend, in der sie sich ständig als anders und fremd empfand, zu einer einzigen Kette von Schwierigkeiten wurde. Exzesse in der Schule, Drogenabhängigkeit, wechselnde Jobs, falsche Männer, Konflikte mit der Polizei, Flucht nach Miami, wildes Leben auf Jamaika, wo sie dann einen Zusammenbruch erlitt. Danach aber, dank der Mutter, Rückkehr nach London und Entzug. Und schließlich die Heirat mit einem religiösen Juden, durch den sie ihr Jüdischsein entdeckt, Mutterschaft und Arbeit als Psychotherapeutin.

Die Beschreibung ihrer eigenen Geschichte verwebt Lasker-Wallfisch mit elf Briefen, die an ihre 1942 ermordeten Großeltern gerichtet sind. Auf diese Weise führt sie mit den Ungekannten ein imaginäres Gespräch, in dem sie ihnen über sich selbst und das Leben ihrer drei Töchter berichtet. Als literarischer Kunstgriff taugen diese Briefe zwar nur bedingt, denn der Leser soll daraus die fehlenden Teile der ganzen Familiengeschichte erfahren, wodurch die Adressaten auch ihr eigenes Leben erzählt bekommen ("Im November musstet ihr die schöne Wohnung verlassen . . ."). Hinzu kommt die manchmal etwas falsch klingende Anteilnahme ihrer Enkelin ("Ich frage mich, ob ihr wieder von Angst geplagt wurdet."). Und der oft wiederholte Schlusssatz ("Und wieder kann ich an dieser Stelle nicht weiterschreiben.") lässt weniger ihre Ergriffenheit als Gründe kompositorischen Effekts vermuten.

Dennoch sind die "Briefe nach Breslau" ein eindrucksvolles Buch. Man findet in ihm eine ungewöhnlich offene und gut nachvollziehbare Schilderung eines immer noch selten thematisierten transgenerationalen Traumas. Für die Autorin selbst hatte die Arbeit an ihm offenbar eine selbsttherapeutische Funktion.

MARTA KIJOWSKA

Maya Lasker-Wallfisch: "Briefe nach Breslau". Meine Geschichte über drei Generationen.

Zusammen mit Taylor Downing. Aus dem Englischen von Marieke Heimburger. Insel Verlag, Berlin 2020. 254 S., geb.

© Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt.

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