CoverEin herrliches düsteres und perfekt zum Inhalt passendes Cover, dessen Detailreichtum mich auf ganzer Linie verzaubern kann. Meine MeinungWährend ich meinen Stapel ungelesener Bücher nach meinem nächsten Opfer durchsucht habe, hat letztlich der Zufall entschieden, dass "Wo die Nacht verweilt" mein nächstes Buch sein wird. Bisher kannte ich die Autorin überhaupt nicht, habe allerdings schon die ein oder andere positive Meinung zu dieser Geschichte entdeckt. Weibliche Protagonistin und gleichzeitig diejenige aus deren Sicht wir das komplette Buch erleben ist Liska. Wie uns der Klapptext bereits verraten hat, würde Liska alles dafür tun ihre ungewöhnlichen und gefährlichen Kräfte, ihre Magie, loszuwerden. Dafür begibt sie sich in einen Geister- und Dämonenwald, über den man sich erzählt, dass dort ein magischer Farn wächst, der einen jeden Wunsch erfüllt. Liska war genau nach meinem Geschmack. Sie war neugierig, engagiert und der netteste Mensch, den man sich vorstellen kann. Gerade ihren Umgang mit der magischen Villa sowie den Bewohnern des Hauses, aber vor allem mit dem Leszy konnten mich immer wieder aufs Neue begeistern. Ich hätte mir noch einen Ticken mehr Dramatik und Verletzlichkeit gewünscht, gerade was den Walddämon, aber ebenso Liskas Vergangenheit angeht. Der Leszy mit seinen grünen Augen und dem Hirschgeweih war ein faszinierender und geheimnisvoller Charakter, den ich - ebenso wie Liska - schnell ins Herz schließen musste. Seinen Umgang mit dem Wald, mit Liska und genauso mit seinen eigenen Geheimnissen mochte ich dabei besonders. Seine Vergangenheit hat mich total fasziniert und ich hätte gerne noch mehr Einblicke in sein Leben gehabt, bevor er der Wächter des Waldes wurde. Die Nebencharaktere, die dieses Buch hervorbringt, sind allesamt facettenreich, interessant und mit jedem Dialog konnte ich mich mehr in diesem Buch verlieren. Ich hätte auch hier gerne noch den ein oder anderen Einblick in die Vergangenheit bzw. deren alte Leben gesehen, gerade bei Jaga - dem hiesigen Hausgeist. Dabei muss ich zugeben, dass mir Florians Geschichte als einer der alten Schüler des Leszy viel zu kurz gekommen ist und ich mir gewünscht hätte, dass die Beziehung der beiden näher beleuchtet worden wäre. Die Welt, die wir hier kennenlernen dürfen, ist nicht nur düster und magisch, sie ist fesselnd und spannend und konnte mich immer wieder in ihren Bann ziehen. Sind es die unterschiedlichen Dämonen, die Wesen, sind es die Beschreibungen von Dörfern und Pflanzen, A. B. Poranek konnte mich verzaubern und begeistern. Das Setting lädt zum Träumen und Verweilen ein, während es gleichzeitig mit einer nebeligen geheimnisdurchtränkten Art durchwirkt ist, die mich wunderbar unterhalten konnte. Grundsätzlich mochte ich diese Geschichte wirklich gerne! Für mich besteht an der ein oder anderen Stelle noch etwas Ausbaubedarf - zusätzlich zu den erwähnten Punkten, fehlt es mir nämlich noch an Tiefgang und Emotionen. Ja, ich muss dieser Geschichte mit einem lachendem und einem weinendem Auge hinterhersehen, aber gänzlich bin ich emotional noch nicht abgeholt worden. FazitPositiv überraschen konnte mich diese wunderbare Geschichte allemal! Persönlich sehe ich an der ein oder anderen Stelle noch Luft nach oben, doch würde ich "Wo die Nacht verweilt" auf jeden Fall als Wohlfühlbuch beschreiben. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen.