Gestaltung:
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Das Titelbild passt gut zur Reihe. Auch hier sind die Silhouetten der Spurenfinder abgebildet sowie die Truhe, in der sich das namensgebende Drachenzepter befindet. Es wirkt leicht düster und weckt Interesse. Auch im Innenteil gibt es wieder viele skizzenhafte Illustrationen, durch die die beschriebenen Situationen gut veranschaulicht werden.
Inhalt:
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Nachdem Elos von Bergen den Mordfall des Dorfvorstehers von Friedhofen aufgeklärt hat und seine Kinder ein Geheimnis über ihre Herkunft entdeckt haben, herrscht im Ort vorerst Ruhe, was dazu führt, dass bereits Langeweile aufkommt. Als ein Bote des Königs vor der Tür steht und den Auftrag erteilt, das verschwundene Drachenzepter zu finden, nehmen Elos und die Zwillinge Ada und Naru diesen mit Freude an. Gemeinsam beginnen sie mit den Ermittlungen, bei denen Adas Leben unerwartet in Gefahr gerät.
Mein Eindruck:
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»Das Drachenzepter gehörte einst Sonkurr, dem ersten Kaiser von Syndrakos«, erzählte Elos, »dem Gründer des Imperiums. Und angeblich ist es ein magischer Gegenstand, der dem Besitzer eine fast unwiderstehliche Autorität verleiht, eine Aura der Macht.«
»Angeblich?«, fragte Naru.
»Vielleicht ist Magie im Spiel. Vielleicht auch nicht. Ich weiß es nicht, aber wisst ihr, es spielt fast keine Rolle. Um das Zepter ranken sich so viele Legenden, dass es allein schon dadurch Wirkung entfaltet. Wenn ihr versteht, was ich meine.«
»Du meinst, das Zepter verleiht Macht, weil alle daran glauben, dass es Macht verleiht?«, fragte Ada. (E-Book, S. 34)
Nachdem ich den ersten Teil verschlungen hatte, habe ich diese Fortsetzung herbeigesehnt. Und ich wurde nicht enttäuscht. Der Fall beginnt nahtlos mit dem Ende des Vorgängerbandes und so wird man direkt wieder in das Geschehen hineinkatapultiert. Vermutlich lässt sich der Band ohne Vorkenntnisse lesen. Ich würde dies jedoch nicht empfehlen, da viele wichtige Hintergründe sich einem nur durch den ersten Teil vollständig erschließen.
Diesmal hat Elos beim Spurenfinden kräftige Unterstützung durch seine Kinder, aber auch von seinen Freunden Minna und Silas, die selbst Spurenfinder sind. Dies ist besonders wichtig, da sie es offenkundig nicht nur mit einem Dieb zu tun haben. Zusätzlich müssen sie sich um einen Traummörder und den mysteriösen Todesfall eines weiteren Spurenfinders kümmern. Zu allem Überfluss mischen sich auch noch andere Spurenfinder in die Ermittlungen ein. So sind Kombination und Teamarbeit gefragt, um den Fall zu lösen.
Mir hat die Mischung aus Fantasy, Krimi und Freundschaftsgeschichte wieder sehr gut gefallen. Die Kabbeleien zwischen Ada und Naru sowie zwischen den Spurenfindern haben mich häufig zum Schmunzeln gebracht. Auch diesmal ist dem Autorenteam Kling wieder ein spannender Fall mit viel Wortwitz, überraschenden Wendungen sowie einer schlüssigen Auflösung gelungen.
Da das Geheimnis um die Herkunft der Zwillingsgeschwister immer noch nicht gelöst ist, hoffe ich auf mindestens einen weiteren Roman, dem ich ungeduldig entgegenfiebere.
Fazit:
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Spannende, humorvolle Fortsetzung, die durch knifflige Spurenlage, Teamgeist und clevere Auflösung der Spurenfinder begeistert.