Alle Jahre wieder suche ich nach einem Rezept für einen Buche de Noel, der so schmeckt, wie ich es aus Frankreich kenne. Leider konnte mich bisher keines, das ich ausprobiert habe, überzeugen. Aber nun scheint es, als hätte ich eines gefunden, das meinen Erwartungen gerecht wird, denn das Rezept, und noch viel wichtiger, das Endergebnis aus Sophie Bonnets neuem Kochbuch, trifft das ersehnte Geschmackserlebnis auf den Punkt. Aber das allein reicht nicht aus, um die Qualität eines Kochbuchs zu bewerten.
Provenzalischer Wintergenuss ist ohne Wenn und Aber gelungen, bietet es doch viel mehr als eine bloße Auflistung von Rezepten. Sophie Bonnet aka Heike Koschyk, Schöpferin der erfolgreichen Krimireihe mit Kommissar Durand, nimmt uns mit in einen Teil Frankreichs, den die meisten wahrscheinlich eher aus den Sommermonaten kennen, der aber gerade im Herbst und Winter eine ganz andere Atmosphäre vermittelt. Sie taucht nicht nur in die Bräuche und Kulturgeschichte Südfrankreichs ein, sondern stellt auch deren Bezug zu den Gerichten her, die in dieser besonderen Zeit des Jahres dort vermehrt auf den Tisch kommen. Garniert wird dies mit wunderschönen, stimmungsvollen Fotografien, die dazu animieren, sich gleich selbst an den Herd zu stellen und den Kochlöffel zu schwingen.
Vertreten sind neben den Herbst- und Weihnachtsklassikern aber auch Gerichte für den Alltag, die sich durch die Auswahl der Zutaten klar an der französischen Herbstküche orientieren und nicht an die Region gebunden sind. Ich empfehle nachdrücklich die gefüllten Wirsingpäckchen Choux Farci, problemlos zu realisieren, superlecker und viel eleganter als unsere schweren Kohlrouladen.
Falls ihr noch ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk sucht, hier ist es: Ein rundum gelungenes Lese- und Kochbuch für Liebhaber/innen der französischen Küche, für die Fans des französischen Südens vom Luberon bis in die Haute Provence und natürlich auch solche, die es noch werden wollen.