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Produktbild: Das falsche Leben | Maja Nielsen
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Das falsche Leben

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Hannover 1979. Koffer packen, die Schule benachrichtigen - Thomas, 16 Jahre, macht sich buchstäblich bei Nacht und Nebel mit seiner Familie auf den Weg in die DDR. Der Grund für den hastigen Aufbruch ist nicht der todkranke Opa in Usedom, wie Thomas' Vater behauptet. Er ist ein "Kundschafter des Friedens", ein Spion der DDR, wurde enttarnt und muss sich nun in den Osten absetzen. So findet sich Thomas unvermittelt in einem falschen Leben wieder: in Ost-Berlin, an einer Schule mit Fahnenappell und Wehrkunde, von der Stasi bespitzelt. Alle Versuche der Familie, in den Westen zurückzukehren, misslingen. Thomas und seine Eltern landen im berüchtigten Stasi-Gefängnis Bautzen II . . . Eine wahre Geschichte aus der Zeit des geteilten Deutschland, von Maja Nielsen packend erzählt.

Produktdetails

Erscheinungsdatum
30. Juni 2025
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
189
Altersempfehlung
ab 14 Jahre
Autor/Autorin
Maja Nielsen
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
356 g
Größe (L/B/H)
217/146/21 mm
ISBN
9783836963558

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Von SimoneF am 31.07.2025

Eine wahre Geschichte über die Familie eines DDR-Spions

Hannover, 1979. Der 16-jährige Thomas und sein großer Bruder Micha leben in einer scheinbar durchschnittlichen westdeutschen Familie. Doch eines Tages brechen sie überstürzt in die DDR auf, weil laut ihres Vaters der dort lebende Opa schwer krank ist. Doch erst jenseits der Grenze erfahren die beiden die Wahrheit: Der Vater ist DDR-Spion und wurde durch einen Überläufer enttarnt. Um in der BRD nicht verhaftet zu werden, bleibt ihm nur die Flucht. Thomas und sein Bruder verlieren von einem Tag auf den anderen ihr gesamtes bisheriges Leben, erleben Bespitzelung, Indoktrination und totale Kontrolle. Auch dem Vater dämmert, dass die Realität in der DDR nichts mit seinem Ideal vom Sozialismus zu tun hat. Doch eine Ausreise in die BRD in unmöglich, da die Westpapiere eingezogen wurden. Schließlich werden Thomas und seine Eltern verhaftet und nach Hohenschönhausen und später nach Bautzen ins Gefängnis gebracht. Maja Nielsen erzählt die wahre Geschichte von Thomas Raufeisen und seiner Familie, die einen hohen Preis für die Agententätigkeit des Vaters zahlen musste. Das Buch ist in 36 kurze, leicht lesbare Kapitel eingeteilt und richtet sich in erster Linie an Jugendliche. Historische Fakten werden geschickt in die Handlung mit eingewoben, und der geradlinige, packende Schreibstil macht auf eindrückliche Weise ein Stück deutscher Zeitgeschichte erlebbar. Das Glossar am Ende des Buches erklärt den jugendlichen Leser:innen, die mit der Thematik noch nicht vertraut sind, zusätzlich die wichtigsten Begriffe. Im Anhang erfährt man außerdem, wie das Leben von Micha, Thomas und ihren Eltern weiter verlaufen ist. Ich könnte mir dieses Buch sehr gut als Klassenlektüre beim Themenkomplex DDR vorstellen. Da es sich um eine wahre Geschichte handelt, ist man emotional ganz anders involviert als bei einer fiktiven Handlung. Zudem stellt der Verlag auf der Homepage Unterrichtsmaterial zur Verfügung, und auf Youtube finden sich mehrere interessante Interviews mit Thomas Raufeisen, der heutzutage Führungen in der ehemaligen Haftanstalt in Hohenschönhausen anbietet. Nicht nur aus historischen Gründen, sondern auch angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen weltweit und hierzulande eine sehr lehrreiche und lesenswerte Lektüre.
Von Dagmar Vogt am 16.07.2025

Flucht in die DDR Kein Weg zurück

Das Buch Das falsche Leben erzählt die wahre und erschütternde Geschichte eines Jugendlichen, der durch die Spionagetätigkeit seines Vaters aus seinem bisherigen Leben gerissen wird. 1979 flieht der 16-jährige Thomas mit seiner Familie über Nacht in die DDR angeblich wegen eines kranken Großvaters. Doch bald wird klar: Der Vater war DDR-Spion im Westen und muss sich nach seiner Enttarnung absetzen. Für Thomas beginnt damit ein neues, fremdbestimmtes Leben in Ost-Berlin in einer Welt voller Kontrolle, Anpassungsdruck und Überwachung. Maja Nielsen gelingt es, diese bewegende Geschichte in einem sehr lebendigen und gut lesbaren Stil zu erzählen. Ihre Sprache ist locker und flüssig, ohne an Tiefe zu verlieren. Man spürt, dass die geschilderten Ereignisse auf wahren Begebenheiten beruhen die Personen wirken authentisch, das historische Umfeld ist glaubhaft und detailreich dargestellt. Besonders eindrucksvoll ist die Atmosphäre, die Nielsen erzeugt: der bedrückende Alltag in der DDR, das Misstrauen, die Angst und die Ohnmacht, wenn selbst engste Familienmitglieder von der Stasi verhört werden. Das Buch ist nicht nur eine persönliche Geschichte, sondern auch ein Stück packend erzählte Zeitgeschichte. Auch wenn das Buch als Jugendbuch deklariert ist, spricht es genauso Erwachsene an. Es vermittelt wichtige historische Fakten, ohne belehrend zu wirken, und bleibt dabei stets spannend. Die 192 Seiten mit ihren 36 kurzen Kapiteln lassen sich in einem Zug lesen, und man möchte einfach wissen, wie es für Thomas und seine Familie weitergeht. Am Ende erfährt man, was aus den Beteiligten geworden ist auch das macht das Buch besonders, weil es die Realität hinter der Geschichte greifbar macht. Mein Fazit: Ein eindrucksvolles Buch über das geteilte Deutschland, das zeigt, wie politische Entscheidungen und Ideologien das Leben von Menschen radikal verändern können. Emotional, informativ und sehr empfehlenswert, nicht nur für junge Leserinnen und Leser. 5 Sterne.