Die Lotsin.

Ein Nordseekrimi weit jenseits der üblichen Klischees! Mathijs Deen nimmt uns mit auf ein Forschungsschiff vor Grönland und lässt uns intensiv spüren, wie fordernd das Leben dort ist zwischen unglaublicher Stille, dauerndem Tag und eisiger Kälte. So fordernd, dass es nicht mehr auszuhalten ist? Oder wurde die Klimaforscherin Iona Tauber ermordet? Der beste Cupido-Fall bisher!

Iona Grimstedt ist Wissenschaftlerin und für ihren Einsatz gegen den drohenden Klimawandel mehrere Woche auf einer Forschungsstation in Grönland. Während eines Whiteouts gerät sie ins Eis und wird unterkühlt und verwirrt aufgefunden. Aufgrund ihrer psychisch labilen Situation soll das Forschungsschiff Anthropocene sie nach Hause bringen, an Bord als erster Offizier ist auch ihr Mann Torsten. Kurz vor Helgoland geht ein Notruf der Anthropocene ein. Iona Grimstedt wird vermisst. Xander Rimbach und Liewe Cupido beginnen zu ermitteln und stoßen auf eine Reihe von Ungereimtheiten. "Die Lotsin" ist für mich das erste Buch von Autor Mathijs Deen und seinem "Holländer". Ich habe Ermittler Liewe Cupido als einen klugen, bedachten, wortkargen und fast etwas kauzigen Menschen kennen gelernt. Die klare Sprache der nordischen und von der Nordsee geprägten Länder kommt in diesem Krimi sehr gut zur Geltung. Die Stimmung ist geladen, nicht düster, aber auch immer ein bisschen unheimlich wenn es um die Eigenheiten auf den Schiffen geht. Die vielen Namen, Zeit- und Ortssprünge machen den Fall zwar einerseits sehr abwechslungsreich, ich habe aber auch eine Weile gebraucht die anfängliche Verwirrung zu richten und einen Durchblick zu erhalten. Dabei gehen manche Figuren etwas unter und könnten mehr Farbe bekommen. Als besonders gelungen empfand ich allerdings das Einbinden der wissenschaftlichen Hintergründe. "Die Lotsin" ist nicht einfach nur der x-te Seekrimi, sondern bietet durch sein außergewöhnliches Setting einen echten Mehrwert.