Na, also wenn mir einer vor ein paar Tagen gesagt hätte, dass ich mich beim Lesen eines klassischen Sherlock-Holmes-Bandes fühlen würde wie bei einer wilden Achterbahnfahrt in einem viktorianischen Kuriositätenkabinett, hätte ich ihm vermutlich den Vogel gezeigt. Aber siehe da Sherlock Holmes Bd. 8: Buch der Fälle hat mich komplett aus den Socken gehauen!
Kaum schlägt man das edel verzierte Buch auf (Goldfolie! Hochprägung! Ich fühlte mich fast wie ein viktorianischer Adliger beim Nachmittags-Tee), springt einem der gute alte Holmes direkt wieder entgegen messerscharf, charmant muffelig und wie immer mit Watson an der Seite, der mal wieder mehr zum Staunen als zum Ermitteln kommt.
Die Fälle? Bunt gemischt wie eine Schachtel Pralinen mit geheimem Sprengsatz. Da gibts mordlustige Zeitgenossen, wissenschaftliche Experimente, bei denen man sich fragt, ob Frankenstein um die Ecke wohnt, und natürlich: Mysterien, die man garantiert nicht mal eben bei Tee und Gurkensandwich löst.
Ich hab gelacht, gerätselt, die Stirn gerunzelt und zwischendurch fast mein Lesezeichen verschluckt so spannend war das. Besonders die kleinen Extras im Buch Briefe, Reproduktionen, geheime Notizen machen das Ganze zu einem richtig schönen Schatz für alle Holmes-Fans und Schnüffel-Enthusiasten.
Und mal ehrlich: Wenn man weiß, dass das hier die letzten Geschichten sind, dann liest man mit einem Kloß im Hals und einem zwinkernden Auge. Denn Holmes verabschiedet sich wie er gelebt hat mit Stil, Scharfsinn und einer Prise Wahnsinn.
Fazit: Wer dieses Buch nicht liest, verpasst nicht nur 12 grandiose Fälle, sondern auch ein Stück literarische Magie mit Sammlerwert. Ich verbeuge mich tief, klappe das Buch zu und sage: "Und so, Leser, auf bald im nächsten Abenteuer in meinem Kopf lebt Holmes nämlich weiter."