Worum gehts?
Marisa hasst ihren Job von Herzen. Erdrückt von der gefühlten Sinnlosigkeit ihrer Arbeit in einer Madrider Werbeagentur flüchtet sie sich in Beruhigungsmittel, YouTube-Videos und gelegentliche nächtliche Eskapaden mit ihrem Nachbarn. Dann steht ein Teambuilding-Wochenende an, an dem einfach kein Weg vorbeiführt, und Marisa stellt sich der Situation mit einer gehörigen Portion Angst und einer Extra-Ration Drogen im Gepäck. Ob das wohl gutgeht?
Wie wars?
Eigentlich ein ziemlich alltäglich-banales Thema: Eine Frau hasst ihren Job. Gähn schnarch? Keinesfalls. »Geht so« ist bei allem Elend urkomisch und ein Buch, in dem man von Anfang an mit der Protagonistin mitfühlt und mitleidet. Man merkt Marisa deutlich an, wie sehr ihr alles im Büro am Allerwertesten vorbeigeht, erlebt ihr »Bürospiel« aus nächster Nähe mit. Ihr geht es nicht nur um den Job an sich (den könnte man ja wechseln), sondern um die Notwendigkeit, überhaupt 8 Stunden pro Tag einer fremdbestimmten Tätigkeit nachgehen zu müssen. Was sogar zu dem bizarren Wunsch führt, sie möge doch bitte bitte auf dem Weg zur Arbeit möglichst irgendwie überfahren werden oder auf sonstige Weise verunglücken, um bloß nie wieder arbeiten zu müssen.
Fazit
»Geht so« ist bitterböse, urkomisch und obendrein von der lieben Kollegin Christine Quandt brillant übersetzt. Ich jedenfalls habe mich bestens unterhalten gefühlt und ich empfinde ein bisschen Mitgefühl mit allen, die in einer ähnlichen Situation feststecken und keinen Ausweg sehen. Ohne das Ende zu spoilern, Marisas Erkenntnis, worauf es letztlich im Leben ankommt, hat schon etwas für sich!