DIE RETTUNG
Charlotte McConaghy
Kennt ihr diese Bücher, bei denen ihr die letzte Seite umblättert, das Buch zuschlagt und euer ganzer Körper bebt, weil euch Gänsehaut überzieht?
Hier kommt so ein Buch:
In einer Zeit der Waldbrände, Überschwemmungen und der allgegenwärtigen Bedrohung durch den Klimawandel lebt Dominic Salt mit seinen drei Kindern auf einer abgelegenen Insel mitten im Ozean bewohnt nur von Forschenden, Robben, Albatrossen und Pinguinen.
Shearwater liegt irgendwo zwischen Australien und der Antarktis.
Die Insel droht überschwemmt zu werden, täglich steigt der Wasserspiegel, als eine schwer verletzte Frau an den Strand gespült wird halb erfroren, dem Tod näher als dem Leben.
Dominic und seine Kinder pflegen die Fremde gesund.
Während er ihr misstraut, schließt sein jüngster Sohn Orly sie sofort ins Herz er vermisst seine verstorbene Mutter und sieht in der Frau eine Art Ersatz.
Doch Dominic hat andere Sorgen: Der Meeresspiegel steigt unaufhaltsam, die Funkanlage wurde sabotiert und das gesamte Forschungsprojekt steht auf der Kippe.
Als die Fremde wieder zu Kräften kommt, beginnt sie Fragen zu stellen über die Insel, über die spurlos verschwundene Forschermannschaft, die vor Ort sein sollte.
Aus anfänglichem Misstrauen wächst langsam eine Verbindung. Geheimnisse kommen ans Licht, Beziehungen vertiefen sich und dann nimmt alles eine völlig unerwartete Wendung.
Was für ein Buch!
Ich habe den neuen Roman von Charlotte McConaghy sehnsüchtig erwartet und wurde nicht enttäuscht. Schon ihre beiden vorherigen Werke haben mich tief beeindruckt.
Langsam und atmosphärisch entfaltet sich die Geschichte. In typischer McConaghy-Manier verknüpft sie persönliche Schicksale mit drängenden Umweltfragen: Artensterben, steigende Meeresspiegel, verheerende Waldbrände und das alles ohne erhobenen Zeigefinger.
Und dann wird es plötzlich so spannend, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Ich habe wieder viel gelernt und gleichzeitig das Gefühl gehabt, das Salz des Meeres auf der Haut zu spüren.
Ein dichter, kraftvoller Roman, der mich tief bewegt hat.
Da ich das Buch nicht nur lesen, sondern auch hören durfte, möchte ich euch auch das Hörbuch ans Herz legen: Elisabeth Günther verleiht der Geschichte mit ihrer Stimme eindrucksvolle Präsenz.
Fazit:
Große Lese- und Hörempfehlung für dieses (Hör-)Buch ebenso wie für seine beiden Vorgänger. Für mich war es ein weiteres Lesehighlight aus der Feder McConaghys.
5/5