Die Geschichte spielt in Schweden, genauer gesagt in Kopenhagen. Wir begleiten die namenlose Ich-Erzählerin auf ihren Wegen von geschlossenen zu offenen Stationen in psychiatrischen Kliniken bis in ihr Zimmer, in einer Wohngruppe für psychisch kranke Jugendliche und junge Erwachsene. In kurzen Kapiteln erfahren die LeserInnen etwas über interne Abläufe sowie aktuelle Geschehnisse im Wohngruppenalltag, aber auch etwas über Rückschläge in der Therapie. Die kurzen Kapitel wirken wie Schlaglichter, in denen wir etwas über die Protagonisten, ihr Gefühlsleben oder ihre Gedankengänge erfahren. Genauso hell wie in diesen Momenten die Situationen vor uns "aufblitzen", genauso schnell ist dieser Augenblick vorüber. Im nächsten Kapitel bzw. im nächsten "Aufleuchten" ist wieder alles anders, wir steigen ein in eine neue Situation. Ich denke, dass diese Ausschnitte aus dem Leben der Protagonistin synonym zu sehen sind für ihre Erkrankung, ihr Erleben, ihre aktuelle Situation. Nichts ist gewiss, nichts ist stetig und man weiß nicht wie das Leben weiter gehen soll, falls es weiter geht. Auch wenn diese Passagen die prekäre Lage psychisch Erkrankter verdeutlicht, hat mich dieser Schreibstil auf Abstand gehalten. Weder konnte ich mich in die einzelnen Protagonisten "einfühlen", noch konnte ich in den Alltag der Wohngruppe "eintauchen". Sicherlich auch eine Schwierigkeit für einige Menschen, die psychisch Erkrankte gerne helfen möchten. Doch diesen mit einer psychischen fällt es eben schwer die Nähe bzw. Unterstützung ihrer Mitmenschen auszuhalten und sie anzunehmen. Oft ist dies dann wieder mit der Konsequenz verbunden, dass diese Personen sich dann von den Betroffenen abwenden.Fazit:Eine Geschichte mit nachtrüglichen Momentaufnahmen, die die LeserInnen auf Abstand halten.