Gabriele Hoffmann, Harry & Pooh 2007/2008
"Wenn Kinder ein Geschwisterchen bekommen, sollte man ihnen unbedingt dieses liebenswürdige Buch vorlesen. Der Ton ist so angenehm, denn David, der hier seine Geschichte erzählt, ist ein sehr netter Junge, und er bleibt es auch, obwohl er seine Prinzenrolle verliert, denn Marie, seine kleine Schwester, kommt auf die Welt. Der Titel verrät, dass David schon vor der Geburt anfängt zu erzählen und der Name Mariemoritz bedeutet, dass man zunächst eben noch nicht weiß, ob es ein Mädchen oder ein Jungen wird. Sichtbar ist ja zunächst auch nur der Ball, den die Mama jetzt unter ihrem Pullover trägt und der immer größer wird ... Der Text wird oft von kleinen Bildern unterbrochen, von Bildern, die so hinreißende Szenen malen, dass man ein wenig neidisch werden könnte. Allerdings ist nicht ganz klar, in wessen Rolle man zuerst schlüpfen würde: David jedenfalls hat keine Sekunde lang Grund eifersüchtig zu sein, denn der überglückliche Papa bindet ihn ein in seine Freude über das Baby; und selbst die Mama, die natürlich eine Menge mehr zu tun hat, weil Marie sich auf der Welt erst ein wenig einleben muss, vergisst nicht, dass David noch lernen muss, ein großer Bruder zu sein. Man könnte auch jederzeit mit Marie die Rolle tauschen, denn sie hat sich wirklich die beste Familie ausgesucht. Und sogar als Teddy hätte man es gut, denn der wird ebenfalls voll einbezogen in das fröhlich, lebendige Familienglück. Als Leser kann man die ganze Spannweite von lebenslustigem Familienalltag mitgenießen, wenn David vorsichtig das Kissen hält, aus dem neugierig ein Mädchen lugt und ein Händchen nach seiner Nase greift, und wie Papa mit Schwung den jauchzenden David samt Teddy in die Luft wirft."