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Produktbild: Heimat | Hannah Lühmann
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Heimat

Roman

(186 Bewertungen)15
220 Lesepunkte
Buch (gebunden)
22,00 €inkl. Mwst.
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Hinter der perfekten Idylle lauert die »Tradwife«-Szene - Hannah Lühmanns Roman über ein virales Thema und den Rechtsruck in unserem LandAls Jana mit ihrer Familie aufs Land zieht, merkt sie schnell: Hier gelten andere Regeln. Hinter der bürgerlichen Fassade lauert ein höchst problematisches Weltbild, wie selbstverständlich wird hier AfD gewählt. Auch Janas charismatische Nachbarin Karolin hat sich ganz der Rolle als Hausfrau und Mutter verschrieben. Je mehr Zeit Jana mit Karolin verbringt, desto klarer wird ihr, dass sie auf eine sehr zeitgemäße Weise ultrakonservativ ist - sie kämpft als »Tradwife« im Namen der Tradition gegen alles, wofür Jana eigentlich steht. Jana versucht, sich gegen ihre Faszination zu wehren, und ertappt sich doch immer wieder bei dem verstörenden Gedanken, dass sie Karolin um ihr Leben beneidet . . .

Produktdetails

Erscheinungsdatum
19. August 2025
Sprache
deutsch
Seitenanzahl
176
Autor/Autorin
Hannah Lühmann
Verlag/Hersteller
Produktart
gebunden
Gewicht
292 g
Größe (L/B/H)
206/130/23 mm
ISBN
9783446282827

Portrait

Hannah Lühmann

Hannah Lühmann, geboren 1987, hat Philosophie in Berlin und Paris studiert. Sie schrieb unter anderem für die "Süddeutsche Zeitung", die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und "Die Zeit". Von 2014 bis 2025 war sie als leitende Redakteurin im Kulturressort bei der "Welt" und "Welt am Sonntag" tätig. Hannah Lühmann lebt als freie Journalistin mit ihrer Familie in Berlin.

Pressestimmen

"Heimat ist nicht nur ein Roman über rückschrittliche Tradwives, sondern will menschliche Abgründe und Machtlosigkeit ergründen. Lühmanns Faszination für Irrationales und Dunkles manifestiert sich im Roman ästhetisch. Gekonnt spielt die Autorin mit den verschiedenen Ebenen. Die atmosphärische Dichte, die so entsteht, lässt Heimat stellenweise wie einen Thriller wirken." Anna Weiß, Der Spiegel, 20. 08. 2025

"Hannah Lühmann taucht in die unheimliche Welt der Tradwives ab. Dabei ist es die Anti-Entwicklung der Protagonistin, die den Grusel in diesem Roman ausmacht. Dass eine eigentlich gebildete, intelligente Frau jede kritische Regung so erfolgreich verdrängen kann, sich jeder Auseinandersetzung mit dem Weg verweigert, den sie im Begriff ist einzuschlagen, ist in der literarischen Konsequenz mutig und bestürzend zu lesen." Julia Hackober, Stern, 15. 08. 2025

"Hannah Lühmanns verstörender Roman enthüllt die Schattenseiten traditioneller Frauenrollen im modernen Alltag. Ein fesselndes Buch, auch weil das Unbehagen stetig zunimmt, bis es zum Schluss richtig gruselig wird." Britta Schmeis, NDR Kultur, 25. 08. 2025

"Lühmann trifft die Mischung aus Ödnis und Repression der zubetonierten Kleinstadt gut. Ihr gelingt es, Tradwife Karolin darin frisch und authentisch darzustellen. Die Mahnung Lühmanns stellt sich schließlich als Kritik an der Gesellschaft und ihrem Frauenbild heraus." Jette Wiese, taz, 30. 08. 2025

"Hannah Lühmann blickt hinter die Idylle und erzählt, wie Radikalisierung schleichend verläuft. Sie schildert das Auseinanderdriften der Gesellschaft im Privaten. Eine spannende Lektüre." Uwe Sauerwein, Berliner Morgenpost, 23. 08. 2025

"Sanfter Grusel trifft subtile Gesellschaftskritik: Hannah Lühmanns brillianter Roman "Heimat" über die "Trad-Bubble" eines der besten Bücher dieses Sommers." Stella Brikey, Brigitte. de, 01. 08. 2025

"Man stellt erschreckt fest, wie überzeugend verführerisch Lühmann Vieles an dem falschen Idyll zeichnet. Augenöffnender Alltagsgrusel!" Silvi Feist, emotion, 02. 09. 2025

"Die Qualität dieses Romans liegt darin, dass er keine auktorialen Überzeugungen entwickelt, sondern atmosphärische Bestandsaufnahmen. Die Logik des Erzählens gehorcht auf ihre Weise den genau arrangierten Instagram-Reels, denen Protagonistin Jana gebannt folgt. Wie mit Geheimtinte geschrieben wird lesbar, was dahinterliegt. Hannah Lühmann bringt zur Anschauung, was sich gerade zusammenbraut." Stefan Kister, Stuttgarter Zeitung, 13. 08. 2025

"Hannah Lühmann erzählt von weiblichen Lebensentwürfen. Ein Buch, das ganz im hier und heute angesiedelt ist und sich mit Fragen wie Zugehörigkeit und Halt beschäftigt." NDR Kultur, Top 20 der Literaturredaktion, 12. 08. 2025

Bewertungen

Durchschnitt
186 Bewertungen
15
106 Bewertungen von LovelyBooks
Übersicht
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Von Die Buchprüferin am 11.09.2025

Beware of the Neubausiedlung!

Jana, frisch mit Mann und zwei kleinen Kindern ins Neubaugebiet gezogen und bereits wieder schwanger, trifft auf Karo, eine Frau in ihrem Alter, und ist sofort von ihr fasziniert. Karo, die klassische Schönheit und doch so besonders natürlich, mit ihren fünf (in Zahlen: 5) Kindern, die sie ganz ohne Kita aufzieht und daneben noch die Zeit für Haushalt, ihren Mann Clemens und die Dokumentation ihres idyllischen Lebens für Social Media findet, erscheint Jana wie ein Wunder und wird für sie zum Schlüssel, um endlich in der neuen Umgebung einen Fuß in die Tür zu kriegen. Denn Jana geht es gerade nicht besonders. Sie hat sich schwangerschaftsbedingt aus dem Job kündigen lassen und ist darüber zwar nicht unglücklich, jedoch muss andererseits das Haus abbezahlt werden. Ihr Mann Noah scheint ihr den Jobverlust übel zu nehmen, aber anstatt sich darüber auseinanderzusetzen, entfernen sie sich nur still und leise voneinander. Dazu kommt die bisherige Unverwurzeltheit in der neuen Heimat, und obendrein drohen am Horizont auch noch die Wahlen, die die AfD in eine ungeahnt starke Position bringen könnten. "Still und leise" - das ist überhaupt ein großes Thema dieses Buches. Unterschwelligkeit. Subtile Verschiebungen von Bewertungen. Sinnvoll oder ungünstig, richtig oder falsch, Recht oder Unrecht. Nichts laut aussprechen. Stumme Entfremdung statt konstruktiver Diskussion. Ausblenden statt Hinschauen, Mitschwimmen im Strom statt eigener Analyse. Nicht Jana kriegt hier in Wirklichkeit einen Fuß in die Tür, sondern es verhält sich vielmehr umgekehrt: Das Unheil des schwurblerischen Denkens fasst still und leise in ihr Fuß. Kleine Stückchen Wahrheit bzw. gute Ansätze (z.B. gesunde Ernährung, Abkehr vom Hamsterrad der Leistungsgesellschaft, Hinterfragen weiterer krank machender Strukturen) werden mit völlig aus der Luft gegriffenen oder auf Stammesdenken beruhenden Überlegungen gemischt, und heraus kommt ein verführerisches Gemenge, das Jana zu verschlingen droht. Leider hat die Autorin keinen der Menschen rings um Jana so deutlich gezeichnet wie sie. Natürlich, sie ist Perspektivträgerin, aber bekanntermaßen heißt das nichts für die Ausarbeitung des weiteren Personals in einem Roman. Wo Noah eigentlich wirklich steht - es bleibt im Ungefähren, da es Jana offenbar nicht mehr interessiert. Was Karo wirklich zu Hause und in ihrer Ehe erlebt - man kommt über eine Ahnung nicht hinaus, da Jana die Augen davor verschließt. Wie Clemens wirklich drauf ist - Jana will nicht so genau hinsehen und suhlt sich lieber in seinem geheimnisvollen Charme. Was eigentlich mit Karos ältestem Sohn los ist - Jana findet es nicht heraus. Was Karos Freundinnen über sie wissen - ein ungelöstes Rätsel. Das alles sagt natürlich viel über Janas Charakter aus und ist daher für das Buch wichtig - für mich als Leserin aber dennoch ziemlich frustrierend. Über weite Strecken liest sich das Buch wie eine Warnung. Und vermutlich wird auch irgendwer dazu schreiben, dass, was Jana passiert, jedem passieren könnte. Der Meinung bin ich allerdings nicht - dann könnten wir ja gleich alle aufgeben. Nein, kritisches Denken kann so manches abblocken, was sich uns mit lockendem Finger nähert, das zeigt sich u.a. auch in der Figur von Noah. Und natürlich umgekehrt auch in Jana: Denn sie entscheidet sich für ein deutliches Ja zu ihrer Verführung, zu ihrer Verschlingung, sie verschließt ganz bewusst die Augen vor dem, was nicht in das Idyll, in das kleine Rund aus Familie, Häuslichkeit und Heimat passt. Das stellt dieser Roman ganz wunderbar dar. Der Schluss hat mich allerdings enttäuscht. Das Abdriften ins Persönlich-Wahnhafte zerstört für mich die politische Ebene, die im Buch so sorgsam aufgebaut wurde; anstatt die Verbindung von beidem zu zeigen - private Einstellungen und politische Konsequenzen -, wird hier für mein Gefühl auf den charakterlichen Knacks reduziert. Leider scheint sich durch den Eintritt in die wahnhafte Sphäre auch ein Einsammeln der Fäden zu erübrigen: Nichts wird aufgeklärt, es bleibt ein offener Schluss. Und zu den obigen Fragen nach den Figuren gesellen sich somit weitere: Hat Jana jemals realisiert, wo sie sich hinentwickelt? Hat sie jemals darüber nachgedacht, warum sie sich für nichts mehr außer Karo und deren Umfeld interessiert? Weiß sie noch, wer sie ist? So könnte man immer weiterfragen - der Roman wird nichts davon beantworten. Stattdessen schließt er mit dem nichtssagenden Satz: "Es fühlte sich gut an." Daher kann auch die Buchprüferin - einerseits begeistert von der Sprache des Buches, seinen Themen und der Subtilität, mit der der Sirenengesang des Bösen anschwillt; andererseits ohne Verständnis für das alles verschenkende Ende - nicht wirklich empfehlen oder abraten. Stattdessen schließt sie mit einem nichtssagenden: "Hm."
Von Halloichliebelesen am 10.09.2025

Ist okay

Wo genau der Roman spielt, erfährt man nicht. Jana, die bereits zwei Kinder hat und mit dem dritten schwanger ist, zieht mit ihrer Familie auf's Land. Ihr Mann ist Lehrer, sie selbst hat ihren Job aus einem Impuls heraus gekündigt, obwohl sie das Geld eigentlich dringend brauchen, um das Haus abzubezahlen. Die Mütter an ihrem neuen Wohnort sind anders als ihr bisheriges Umfeld. Viele stehen ganz offen zur AfD. Besonders fasziniert ist Jana von Karolin, die sich ganz auf ihre Rolle als Hausfrau und Mutter mehrerer Kleinkinder fokussiert und das Leben einer "Tradwife" regelrecht zelebriert, insbesondere auch auf Social Media. Ungewollt lässt sich Jana immer mehr in deren Bann ziehen und beneidet sie irgendwie sogar um ihr Leben. Ich fand den Roman sehr interessant, da er ein sehr aktuelles Thema behandelt und am Beispiel Janas aufzeigt, wie auch eine eigentlich aufgeklärte, weltoffene und moderne Frau in den Sog national-konservativer Kreise geraten kann. Was mich etwas gestört hat, war allerdings, dass einige Leerstellen und Hintergrundinformationen mehrere Personen betreffend, bis zum Ende ungeklärt blieben und auch der Schluss des Romans ließ mich etwas unbefriedigt zurück. Dennoch ein sehr lesenswertes Buch und auch das Hörbuch kann ich empfehlen. Die Sprecherin ist passend gewählt und man kann ihr sehr gut folgen. Der Autorin ist es zudem gelungen, so anschaulich zu schreiben, dass man sich gut in die beschriebenen Situationen hineinversetzen kann