In seiner akribisch recherchierten, elegant geschriebenen Biografie zeigt Hans Christian Hönes Aby Warburg mit all seinen persönlichen und intellektuellen Verstrickungen und widerstreitenden Identitäten: die Geschichte eines der einflussreichsten Kunst- und Kulturhistorikers des 20. Jahrhunderts.
Im Alter von 13 Jahren verzichtete Aby auf seine Rolle als Erbe des Warburg-Bankhauses unter der Bedingung, dass sein jüngerer Bruder ihm zeitlebens alle Bücher kauft, die er haben möchte. Wider Erwarten sollte dieser jüdische Außenseiter, feingeistig und körperlich fragil, zu widerspenstig, um die akademische Disziplin zu akzeptieren, den Grundstein für die moderne Kunstgeschichte legen.
Hönes folgt dem Lebensweg von frühen studentischen Arbeiten, die bereits Ansätze kompromissloser Originalität im Denken zeigen, über die erste Florentiner Zeit, die Reisen in Amerika, die Ehe mit der Künstlerin Mary Hertz, sein fortgesetztes Interesse an der Renaissance, den Aufenthalt im Kreuzlinger Sanatorium Binswanger bis hin zur Arbeit am Vortrag »Schlangenritual« mit Fritz Saxl und am Bilderatlas »Mnemosyne« mit Gertrud Bing.
Mit vielen Abbildungen, etwa Auszügen aus den Notizbüchern und Arbeitsentwürfen.