Cassis Leben wurde durcheinander gewürfelt und sie versinkt im Selbstmitleid. Früher eine perfektionistische, ehrgeizige, erfolgsorientierte, starke Restaurantmanagerin in Stockholm, lässt sie sich nun gehen, ertränkt ihren Kummer in Alkohol und hat keinerlei Antrieb mehr. Als sie aus ihrer Wohnung fliegt, kauft sie kurzerhand ein kleines Haus in einem Dorf. Beim Verkaufsgespräch entsteht das Gerücht, dass Cassi eine Art Lebenshilfe-Guru ist. Wie im Dorf üblich, macht dies schnell die Runde, so dass Cassi noch vor Einzug entweder Gegenwind oder freudige Begeisterung entgegenschlägt. Doch statt mit dem Gerücht aufzuräumen, nimmt sie die Rolle an und perfektioniert sie. So fassen die Dorfbewohner nach und nach Vertrauen und teilen ihre Lebensgeschichte. Doch innerlich hält Cassi Abstand, nur Pavel, einen alten Freund des Vorbesitzers, lässt sie an sich ran. Er unterstützt sie beim Haus, sie ist ihm eine Freundin, die auch den Besuch seines Freundes im Pflegeheim ermöglicht. Eines Tages jedoch fliegt ihre wahre Identität auf.
Mich hat das Buch neugierig gemacht durch die Kurzbeschreibung. Burnout und Neustart. Leider hat das Buch jedoch die Erwartungen nicht getroffen. Cassi war mir ziemlich unsympathisch, sowohl die alte Cassi schien nicht gerade eine Frau zum gern haben zu sein. Aber auch der neuen Cassi gegenüber entwickelte ich eher abneigende Gefühle. Die Sitzungen, die sie mit den Dorfbewohnern abhielt, waren für mich einfach nur schräg, eine Aneinanderreihung von Kalenderweisheiten ohne konkret etwas zu sagen. Kiefernzweige im Haar oder Masken aus Zweigen vor dem Gesicht sind nur Beispiele des Absurden. Hierbei konnte Cassi plötzlich Energie entwickeln, und sich dennoch dabei gehen lassen. Dies war für mich nicht nachvollziehbar. Und wenig glaubwürdig fand ich auch, dass ein ganzes Dorf sich so an der Nase herumführen ließ. Der Schreibstil war angenehm zu lesen. Und mit Humor betrachtet, kann manisch schmunzeln.