Charlie ist fünfzehn und hat sich in ihrem Leben eingerichtet, als alles anders wird: Die beste Freundin sucht sich eine andere, auch die Mutter hat einen neuen Partner, der Vater ist weg und plötzlich steht Charlie allein da bis Kornelius, genannt Pommes, auftaucht und etwas Bewegung in Charlies Blick auf das Leben bringt.
Ich mag Coming-of-Age-Geschichten sehr, und auch Himmel ohne Ende habe ich grundsätzlich gerne gelesen. Julia Engelmann fängt das Gefühlschaos und die Unsicherheiten dieser Lebensphase oft treffend ein. Besonders die stillen Momente, in denen Charlies Traurigkeit und Sehnsucht spürbar werden, fand ich gelungen.
Allerdings konnte mich der Roman sprachlich nicht durchgehend überzeugen. Zwischen wirklich schönen, poetischen Bildern stehen immer wieder Sätze, die nach Kalenderweisheiten klingen, und das häufig wiederkehrende Wort bescheuert (39-mal!) hat mich irgendwann eher gestört als authentisch gewirkt. Es fällt schwer, die Figuren wirklich als heutige Jugendliche zu sehen oft klangen sie eher wie junge Erwachsene aus einer anderen Zeit.
Trotzdem hat mich die Geschichte am Ende berührt. Sie zeigt, wie schwer es sein kann, seinen Platz zu finden, und wie befreiend es ist, wenn plötzlich jemand da ist, der einen einfach sieht. Ein melancholisches, allerdings auch stellenweise bedrückendes Buch für Fans des Genres.