Interessante Idee rund um Zeitreisen, die Geschichte bleibt jedoch zu verwirrend
Die namenlose Protagonistin bekommt einen Job bei einem geheimnisvollen Ministerium. Als Übersetzerin wird sie dort aber nicht arbeiten, sie erfährt erst später worum es wirklich geht - bis dahin ist absolute Verschwiegenheit und Geheimhaltung angesagt wie auch die gesamte Handlung über. Dem Ministerium der Zeit ist es gelungen, mittels einer komplizierten Zeitmaschine einige Menschen aus der Vergangenheit in die Gegenwart zu holen. Einen von ihnen, den Polarforscher Graham Gore, soll die Protagonistin nun betreuen und ihm helfen, sich in der heutigen Zeit zurecht zu finden. Zwischen den beiden entwickelt sich ein enges Verhältnis und sie kommen sich näher. Es gibt jedoch einige Entwicklungen, die dem Leben aller Beteiligten ein Ende setzen könnten.Ich war sehr gespannt auf die Geschichte: Zeitreisen, Geheimhaltung und eine romantische Liebesbeziehung unter ungewöhnlichen Umständen. Leider konnte das Buch meine Erwartungen nicht wirklich erfüllen.Ich hatte mir mehr Science Fiction, mehr Action und Spannung erwartet, viele Themen werden auch angerissen, aber nicht auserzählt und die Geschichte wirkt dadurch nicht wirklich rund. Der Anfang ist zäh und langatmig, was mich zunächst nicht wirklich gestört hat, aber die Handlung nimmt im Verlauf kaum Spannung auf und zieht sich. Durch die Ich-Perspektive der Protagonistin erhält man Leser einen sehr subjektiven Eindruck des Geschehens. Oft hatte ich auch das Gefühl, dass sie beim Erzählen einiges verschweigt und den Leser an der Oberfläche hält. Der Zeitreisende Graham Gore wird toll und treffend beschrieben, die beiden Hauptfiguren haben eine besondere Beziehung zueinander, die beim Lesen schnell spürbar wird. Das Ministerium selbst hingegen bleibt bis zum Schluss undurchsichtig und geheimnisvoll, auch die Mitarbeiter dort bleiben einem fremd. Das letzte Drittel des Buchs konnte mich am wenigsten überzeugen, immer wenn ich dachte, ich bin mit der Handlung warm geworden, folgte der nächste Twist und alles wurde immer verworrener. Die eingeschobenen, kurzen Kapitel über Graham Gore zu Zeiten seiner letzten Polarexpedition hätte es für mich nicht gebraucht, sie werten die Geschichte nicht auf. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verschwimmen im Buch miteinander, aber es bleibt zu verwirrend als dass ich das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen würde. Es ist kurzweilig, aber die Geschichte ist nicht rund.