Kristin Vallas Buch ist eine stille, nachdenkliche Reise durch Räume reale wie gedankliche. Persönliche Erlebnisse verwebt sie mit einer literarischen Spurensuche nach schreibenden Frauen und der Frage, was es braucht, um sich selbst einen Ort im Leben und im Schreiben zu schaffen.
Ihr Stil ist klar und ruhig, dabei durchdrungen von einem leisen Ernst und einem feministisch geprägten Blick, der nicht belehrt, sondern öffnet. Besonders die Einblicke in das literarische Erbe Norwegens und die oft vergessenen Stimmen nordischer Autorinnen haben mir neue Perspektiven eröffnet.
Zwar gibt es Passagen, die sich in ihrer Reflexion etwas ziehen, doch sie spiegeln auch ehrlich die innere Bewegung der Autorin zwischen Zweifel, Wunsch und Erkenntnis. Gerade das macht das Buch so authentisch.
Es ist kein lautes, aufrüttelndes Werk aber eines, das wirkt. Wer sich für das Zusammenspiel von Raum, Sprache, Identität und weiblicher Selbstermächtigung interessiert, findet hier eine leise, aber nachhaltige Inspiration.