Ganz ehrlich, die Idee hat was: den Mond als Apothekermeister, der mit jedem Viertel neue Rezepte raushaut. Klingt erstmal nach einem geheimen Club, zu dem man unbedingt dazugehören möchte. Zwischen Badeölen, Teemischungen und selbstgemachten Lotionen fühlt man sich fast wie der Gandalf des Badezimmers. Die Rezepte sind wirklich gelungen, leicht verständlich erklärt und machen auch optisch einiges her. Kräuter wie Rosmarin, Sonnenhut oder Goldnessel werden hier nicht einfach nur aufgezählt, sondern richtig schön in Szene gesetzt fast so, als würden sie gleich vom Papier springen.
Und jetzt das große Aber: Der ganze spirituelle Überbau hat mich eher ratlos zurückgelassen. Es fühlt sich zu überladen an, Neumondritual hier, Tierkreiszeichen dort, Supermond-Beschwörungen und Energieharmonien puh. Klar, wer auf Astrologie, Tarotkarten und esoterischen Zauber steht, der wird sich fühlen wie im siebten Mondhimmel. Ich hingegen hab mich dabei ertappt, wie ich nach zwei Seiten überfordert war. Da hilft auch die schön mystische Aufmachung nicht viel.
Unterm Strich: Als Rezeptbuch ist Die Mond-Apotheke echt stark, gerade für Leute, die gerne mit Kräutern experimentieren und natürliche Mittelchen ausprobieren wollen. Der Rest fühlt sich für mich eher nach einer Mondlandung ins Reich der Feenstaub-Fraktion an. Nicht schlecht, aber eben nicht mein Ding. Drei Sterne, weil die Rezepte wirklich klasse sind die spirituelle Aufmachung hingegen hat mir eher die Stirn runzeln lassen.