Wir brauchten neuen Lesestoff für unser abendliches Vorlesen, da kam das neueste Buch von Wimclan Gurke (manchen auch als Marc-Uwe Kling bekannt) und seinem Co-Autor Jan Croninger gerade recht. Der Name Jan Croninger sagte mir erst einmal nichts. Bis ich dann peinlicherweise am Ende des Buches, wo die Autoren vorgestellt werden, feststellen musste, dass ich den Kerl auf dem Bild doch kenne: Cron vom Brettspiel-Kanal Hunter & Cron, der nach einer längeren Auszeit hin und wieder auf dem Kanal zu sehen ist und immer sehr viel Humor und gute Laune mit einbringt (und die Zuschauerzahlen bei den Videos mit ihm auch immer deutlich höher liegen). Gute Voraussetzungen, um mit Marc-Uwe Kling, den ich seit den Neinhorn-Büchern sehr mag, ein lustiges Buch zu schreiben, oder?
Neon & Bor Erfinderkinder handelt von den titelgebenden Kindern, die mit allerlei verrückten Erfindungen sich gegenseitig, ihre Eltern und ihr Umfeld auf Trab halten. Die Erfindungen sind teilweise so abstrus (im positiven Sinne), da muss man als Autor erst einmal drauf kommen.
Beim unaufgeräumten Zimmer, das aber immer noch ein bestimmtes System hat, musste ich spontan an die Ludolfs und ihr Haufensystem denken, und musste an dieser Stelle schon sehr schmunzeln.
Zum Vorlesen sehr gut gefallen hat mir der episodenhafte Aufbau, da pro Kapitel jeweils eine neue Erfindung im Mittelpunkt steht. Für die größten Lacher sorgten bei uns u.a. die Babysprache von Bor, die Neon natürlich problemlos versteht, und die Hutze, eine Mischung aus treudoofem Hund und schnell eingeschnappter Katze (das arme Tier leidet definitiv an dissoziativer Identitätsstörung). Grandios aber auch die Helikopter-Eltern (buchstäblich!) von Neons Freund Paul!
Was mir schon beim Neinhorn positiv aufgefallen ist: Dass Marc-Uwe Kling einfach großartig mit Sprache spielen kann (die verschiedenen Tiere auf den letzten Seiten waren absolut genial), was ich auch in diesem Buch besonders hervorheben möchte.
Für mich mit Abstand das lustigste Buch, das ich seit langem mit meinen Kindern gelesen habe. Sehr ansprechend fand ich auch die Illustrationen von Monströös mit für ein Kinderbuch nicht so alltäglichem Zeichenstil. Ich hoffe auf jeden Fall auf eine Fortsetzung!