Maria Groß ist eine sehr sympathische, tolle Frau, die sich ihren Lebenstraum mit ihrem eigenen besonderen Restaurant erfüllt hat. In diesem Buch geht es sehr viel um Sie, um ihre Familie und ihr Leben. Das ist mit Fotos toll in Szene gesetzt, die Bilder sind wirklich schön und es macht Spaß diese anzusehen. Dennoch erwarte ich bei einem Kochbuch für diesen Preis mehr gute Rezepte und weniger Selbstdarstellung, auch wenn diese gut gemacht ist.
Die Rezepte sind in kreative Kapitel eingeteilt: Futter fürs Volk, vor der Haustür wächst, was wichtig ist, Jahreszeiten (Frühling, Sommer, Herbst, Winter), der Osten fetzt. Darauf folgen noch unkomplizierte Wohlfühlrezepte, Glücksmomente zum Teilen (Süßes) und Marias Basics, hier finden sich Grundrezept für die Vorratshaltung.
Für jedes Rezept wurde eine Doppelseite verwendet, wobei eine Seite ein ansprechendes Foto des Gerichtes zeigt, auf der Anderen finden sich der Titel, die Zutaten und die Zubereitungsschritte. Auf Zeit- und Nährwertangaben wurde verzichtet. Die Rezepte sind größtenteils sehr unkompliziert, was ich generell gut finde. Viele Rezepte sind jedoch sehr einfach gestrickt, eigentlich bräuchte ich für einen gebackenen Blumenkohl, Milchreis, Eierkuchen, Butterzopf oder Rhabarberkaltschale kein Rezept in einem Buch. Anfängern kommt dies aber vielleicht entgegen. Es gibt aber auch einige kreative, besondere Gerichte: Wassermelone mit grünem Spargel und Feta, rote Beete, Risotto, Fjordforelle mit Minz-Sauerkraut.
Das Buch mit den vielen Fotos (auch Naturaufnahmen) wurde sehr aufwändig und schön hergestellt, leider wird es von einem unangenehmen, chemischen Geruch begleitet, der auch nach knapp einem Monat noch nicht verflogen ist.
Insgesamt konnte mich das Buch nicht richtig überzeugen. Der hohe Anteil an Selbstdarstellung steht in keinem Verhältnis zum Rezeptanteil, zum Großteil auch nicht punkten konnte. Für Fans der Köchin, bestimmt ein schönes Werk, allen anderen empfehle ich den Blick ins Buch vor der Kauf Entscheidung.