Jara und Anto lernen sich auf dem Fußballplatz kennen und daraus entsteht bald eine Freundschaft, in der Anto die mutigere ist und Jara diejenige mit der überbordenden Fantasie. Sie teilen Erfahrungen miteinander sowie Lipgloss und Klamotten. Wenn da nur nicht die Wut wäre, die rauswill und irgendwann auch rausmuss.
»Sie grinst mich an, und alles, was sie davor gesagt hat, hat auf einmal keine Bedeutung mehr. Es ist die Art, wie sie mich ansieht. Als wäre ich insgeheim für sie das Beste auf der ganzen Welt, und in diesem Moment weiß ich, dass es genau so ist, auch wenn sie das nicht so gut zeigen kann.« (Seite 130)
Dieses Buch war wie ein Experiment für mich, denn zu Beginn war es seltsam und befremdlich, der außergewöhnliche Schreibstil sowie die Art und Weise, wie Mascha Unterlehberg ihre Protagonistin auftreten lässt, war gewöhnungsbedürftig und - das gebe ich unumwunden zu - schon ein bisschen eigenwillig. Es überraschte mich also sehr, dass ich nur wenige Kapitel weiter trotzdem vollkommen gebannt der Erzählung von Jara lauschte, sie begleitete auf ihren Wegen, ob mit Anto oder allein. Es wurde lustig, es wurde traurig, es war dramatisch und es gab Gewalt. Was zuletzt geschah, habe ich dennoch nicht kommen sehen, obwohl es genug Anhaltspunkte gab. Wer auf ungewöhnliche Bücher steht, sich auf ausgefallene Geschichten und einen abgefahrenen Erzählstil einlassen mag, dem empfehle ich dieses Werk, das mich restlos begeistert hat, auch wenn ich nicht sicher bin, ob ich alles richtig verstanden habe. Der Weg ist das Ziel, ich will mehr davon!