Laut der Deutschen Adipositas Gesellschaft hat mittlerweile fast jede/r dritte Erwachsene in Deutschland zu viel Viszeralfett. Das ist Fettgewebe, welches in der Bauchhöhle sitzt und chronische Entzündungen auslösen sowie Herzkrankheiten, Diabetes Typ 2 und sogar Krebs begünstigen kann. Da dieses Problem eben nicht nur deutlich übergewichtige Menschen betrifft, ist "Unsere 100 besten Anti-Baufett-Rezepte" der vier Ernährungs-Docs Dr. Viola Andresen, Dr. Jörn Klasen, Dr. Matthias Riedl und Dr. Silja Schäfer für all diejenigen ein interessantes Buch, die sich selbst und ihre Familie gesünder ernähren möchten. Denn hier kombinieren die Autor*innen einen Ratgeber zum gefährlichen Bauchfett mit einem Kochbuch, welches abwechslungsreiche und leckere Rezepte beinhaltet, bei denen sicherlich jede/r fündig wird. Ohne erhobenen Zeigefinger werden im Einführungsteil viele, teils schockierende Fakten zum Thema Bauchfett vermittelt. Außerdem wird kurz erläutert, welche Maßnahmen geeignet sind, um dieses auf gesunde Weise zu reduzieren. Der Umfang an Informationen ist dabei, für mein Empfinden, genau richtig gewählt, denn dieser Abschnitt umfasst nur zwölf Seiten. Wer sich eingehender mit dem Thema befassen möchte, findet sicher anderweitig auch noch ausreichend Fachliteratur. Bei dem vorliegenden Buch geht es mehr ums Anfangen und Umsetzen, als um trockene Faktenvermittlung. Alles Wissenswerte für Laien ist aber definitiv enthalten.Es folgt der Rezeptteil mit einhundert Gerichten. Viele davon sind vegetarisch, einige sogar vegan, aber auch Fisch- und Fleischliebhaber werden hier fündig. Gegliedert ist dieser Teil in Mahlzeiten, beginnend mit dem Frühstück über Haupt- und kleine Gerichte bis hin zu Snacks und Desserts. Zu allen Gerichten gibt es Bilder, die einem wirklich das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Da weiß man kaum, was man zuerst ausprobieren soll. Ich persönlich hätte mir innerhalb der Mahlzeitabschnitte noch eine saisonale Untergliederung gewünscht, das hätte mir die Rezeptauswahl noch etwas erleichtert. Die Rezepte selbst sind größtenteils alltagstauglich und die Zutaten sind in nahezu jedem Supermarkt und häufig sogar beim Discounter erhältlich. Beim Nachkochen habe ich vieles gefunden, was mir sehr gut geschmeckt hat. Doch ich muss zugeben, dass es mir leichter fällt, von alten Gewohnheiten loszukommen, wenn ich die ungesunden Zutaten eines Gerichts nur nach und nach gegen gesunde austausche. Manches ist für mich noch recht gewöhnungsbedürftig (Hefeflocken zum Beispiel). Aber genau wie ungesunde entstehen auch gesunde Gewohnheiten ja bekanntlich mit der Zeit und Geschmäcker können sich ändern. Dranbleiben lautet also die Devise. Innerhalb des Rezeptteils findet man zusätzlich immer wieder Infoseiten, zum Bespiel zu den Themen Eiweiß, gesunde Fette oder zum Trinken. Auf den letzten Seiten folgt dann noch eine kurze Gegenüberstellung von gesunden und weniger gesunden Lebensmitteln sowie ein Mahlzeitenplan für eine Woche, bevor das Buch mit dem Rezeptregister, den Autorenportraits sowie Verweisen zu weiteren Büchern der Ernährungs-Docs schließt.Für mich ist dies ein rundum ansprechendes Buch, das mich dazu motiviert, meine Ernährungsgewohnheiten zu überdenken und anzupassen. Ärzte behandeln Krankheiten, für unsere Gesundheit sind wir zu einem großen Teil selbst verantwortlich. Mit den Informationen und Rezepten in diesem Buch ist auf jeden Fall ein guter Start in Richtung gesunde Ernährung möglich. Darum gibt es von mir auch eine klare Lese- und Nachkochempfehlung.