Also mal ehrlich, ich dachte, ich kenne mich aus mit Teenager-Drama, Sommerflirts und komplizierten Familienkisten und dann kommt Kind der Liebe daher und pfeffert mir eine literarische Ohrfeige, dass ich immer noch grinse. Maureen Duffy hat mit Kit einen Charakter geschaffen, der einem beim Lesen gleichzeitig auf die Nerven geht und doch das Herz stiehlt. Diese Mischung aus Scharfsinn, Eifersucht und einer Prise pubertärer Überheblichkeit ist einfach zu köstlich, um sie nicht zu lieben.
Die ganze Geschichte spielt sich in einer italienischen Villa ab, und ich sage euch: Man spürt förmlich die Hitze auf der Haut und das leise Knistern der Intrigen in der Luft. Was als kleiner Eifersuchtszirkus beginnt, wird zu einem perfiden Rachespiel und ich saß da und konnte einfach nicht glauben, wie elegant Duffy mich in diese emotionale Achterbahn hineingezogen hat.
Das Beste? Nichts ist so, wie es scheint. Kit ist weder klar Junge noch Mädchen was herrlich provoziert, ohne aufdringlich zu sein. Und Aias, die Affäre der Mutter, schwebt in diesem ganzen Verwirrspiel wie ein katalanischer Geist zwischen Verführung und Geheimnis. Ich habe mich ständig gefragt: Was zur Hölle läuft hier eigentlich? und genau das hat mich komplett abgeholt.
Der Schreibstil? Sprachlich so raffiniert, dass ich mehrfach zurückblättern musste, um Zeilen noch einmal zu genießen. Aber keine Sorge, das liest sich trotzdem federleicht halt so, wie ein literarischer Sommerdrink, der erst süß kommt und dann ordentlich Wumms hat.
Am Ende war ich baff: ein Roman, der es schafft, mich gleichzeitig zu verwirren, zum Lachen zu bringen und tief nachdenklich zu machen ohne jemals mit erhobenem Zeigefinger zu kommen. Für mich ein kleines Meisterwerk, das definitiv mehr Aufmerksamkeit verdient.
Also, wer sich auf ein Spiel mit Identitäten, Motiven und bösen kleinen Racheplänen einlassen will Kind der Liebe ist euer Ticket. Und glaubt mir, diese Fahrt werdet ihr so schnell nicht vergessen.