Momo ist eine Ode an die Zeit, daran, sie nicht zu sparen, sondern zu leben. Ein Buch, das entschleunigt und daran erinnert, was wirklich z
"Momo" ist weit mehr als nur ein Kinderbuch, es ist eine Hommage an Fantasie, Zeit und Menschlichkeit. Ein zeitloses Märchen, das von Generation zu Generation neu berührt.Im Zentrum steht das geheimnisvolle Mädchen Momo, das mit nichts als ihrer Fähigkeit zu zuhören die Menschen um sich verändert. Doch als die grauen Herren auftauchen und den Menschen ihre Zeit stehlen, gerät alles aus dem Gleichgewicht. Zeit, die eigentlich zum Leben, Träumen, Lachen und Genießen da ist, wird plötzlich zu etwas, das man "sparen" muss.Ende zeigt eindringlich, was passiert, wenn Effizienz und Leistungsdenken die Fantasie verdrängen.Das Buch ist eine Ode an die Zeit, nicht an ihre Nutzung, sondern an ihr Erleben. Sie ist dafür da, miteinander zu sprechen, still nebeneinander zu sitzen, sich zu langweilen, Spaß zu haben. Momo, Beppo und Gigi verkörpern all das, was im Alltag so leicht verloren geht: Zuhören, Freundschaft, Geschichten, Stille.Gerade Beppo Straßenkehrers Art, das Leben Besenstrich für Besenstrich zu meistern, ist eine kleine Lebensphilosophie. Er sorgt sich liebevoll um Momo und zeigt, dass es manchmal reicht, einfach nur da zu sein. Ich glaube, auch ich hätte Momo alles erzählt, alles von der Seele geredet. Und ich wünschte, ich könnte Kassiopeias Nachrichten auf ihrem Panzer lesen oder den fantastischen Geschichten von Gigi lauschen, von denen keine der anderen gleicht.Im Nachwort schreibt Michael Ende, dass Momo in Vergangenheit oder Zukunft spielen könnte, und wie recht er damit hatte. Die Botschaft ist heute vielleicht aktueller denn je. Ende selbst meinte, er schreibe nie für ein bestimmtes Alter, und tatsächlich wirkt dieses Buch gerade auf Erwachsene besonders stark: entschleunigend und nachdenklich.Hier seht ihr eine Neuauflage passend zum aktuellen Film. Der Originaltext wird an manchen Stellen durch stimmige Bilder aus dem Film ergänzt. Eine liebevoll gestaltete Ausgabe, die später die Kinder haben dürfen. Und meine bleibt bei mir, denn ich bin mir sicher, dass ich irgendwann wieder zu Momo greifen werde, vielleicht, um mich daran zu erinnern, meine Zeit bewusster wahrzunehmen.