Mein Name ist Lilith

Ein absolutes Highlight! Eine grandiose Interpretation der biblischen Entstehungsgeschichte der Menschheit!

Als ich den Klappentext dieses Romans zum ersten mal gelesen habe, wurde ich sofort gemacht und wollte das Buch unbedingt lesen. Lilith ist mir als Dämonenfigur in diversen Romanen über den Weg gelaufen und ich wollte unbedingt die Geschichte mal aus ihrer Sicht hören.Das Buch hat vielversprechend gestartet und war auch schlüssig. Liliths Verbannung aus dem Garten Eden schien unfair und bot einen guten Einstieg in die Geschichte. Auch die nachfolgende Handlung mkt Liliths Reise in die Unterwelt etc. wurde gut beschrieben und war sehr interessant zu lesen. Die Figur  Lilith fand ich persönlich gut erdacht und ihre Intentionen und Beweggründe waren klar. Das einzige was mich etwas gestört hat war eine fehlende Erreichung ihres Zieles die Frauen gleichberechtigt zu den Männern werden zulassen beziehungsweise Veränderungen in der Gesellschaft herbeizuführen. Irgendwie hatte sie immer kurzzeitig ein Erfolgserlebniss oder neue Hoffnung geschöpft als doch wieder alles (oft durch Männer) zerstört wurde. Liliths Bestrebungen wurden zwar klar mit dem Leser kommuniziert aber ihre Handlungenhatten meiner Meinung nach kaum bis selten ein für Frauen positives Ergebnis , was mich im Laufe des Buches etwas genervt hat. (Das kann natürlich auch einfach daran liegen, dass oft Geschichten aus der Bibel nacherzählt worden sind und die für Frauen oft nicht so gut enden)Auch die, bis auf wenige Ausnahmen, sehr negative Beschreibung von Männern fand ich stellenweise etwas extrem. In dem gesamten Roman gab es eine Männer vs. Frauen Energie  und auch eine sehr starke Frauenfeindlichkeit von seiten der beschrieben Männer. Durch diese immer wiederkehrenden Konflikte entstand bei mir beim Lesen eine gewisse Frustration zumal Lilith nicht wirklich was zu erreichen schien. Auch der Schreibstil der Autorin war etwas gewöhnungsbedürftig. Ich konnte das Buch definitiv nicht einfach flüssig durchlesen da der Schreibstil oft einfach anstrengend war und so den Lesefluss unterbrochen hat. Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen. Die Geschichte war super interessant und die Hauptfigur gut durchdacht und mit ihren Handlungen schlüssig. Auch das Setting des Romans war wunderbar. Orte wurden ausführlich beschrieben und ich habe mich richtig dorthin versetzt gefühlt. Auch die veränderte Sicht auf bestimmte Bibeltexte z. B. Die Geschichte über die Arche oder Jesus Leben  hat mir gutgefallen und neue Perspektiven eröffnet.