Ich bin auf "Der Weg des Bogens" von Paulo Coelho gestossen, weil ich selbst vor Kurzem mit dem Bogenschiessen begonnen habe. Was mich an dieser Sportart besonders fasziniert, ist nicht nur die Technik, sondern vor allem die innere Haltung - die Ruhe, die Konzentration, das Loslassen. Genau diese Aspekte greift Coelho in seinem poetischen Werk auf.In einer ruhigen, fast meditativen Sprache erzählt er die Geschichte von Tsetsuya, dem besten Bogenschützen des Landes, der seine Weisheiten nicht dem Herausforderer, sondern einem Jungen aus dem Dorf weitergibt. Dabei geht es nicht nur um das Bogenschiessen - es geht um das Leben selbst. Um Geduld, Achtsamkeit, Zielstrebigkeit und das Vertrauen in den eigenen Weg.Die kurzen, prägnanten Sätze sind voller Tiefe. Ich habe beim Lesen oft innegehalten, um einzelne Gedanken nachwirken zu lassen. Es ist eines dieser Bücher, das man immer wieder zur Hand nehmen möchte - je nach Lebensphase entdeckt man neue Bedeutungen darin.Besonders schön sind auch die Illustrationen von Christoph Niemann: schlicht, aber ausdrucksstark - sie unterstreichen die Klarheit und Ruhe, die das Buch ausstrahlt.Für mich ist "Der Weg des Bogens" mehr als ein Buch über eine Sportart. Es ist ein Begleiter für den Alltag, ein kleines Juwel voller Lebensweisheiten.