Ein Buch über Schicksale, die miteinander verknüpft sind ¿ aus der Sicht einer 15-jährigen. Ich bleibe etwas unschlüssig zurück ...
KLAPPENTEXTLinda ist fu¿nfzehn und wu¿rde am liebsten vor ein Auto laufen. Doch noch halten zwei Menschen sie davon ab: ihr einziger Freund Kevin, der daran verzweifelt, dass die Welt am Abgrund steht. Und Hubert, sechsundachtzig Jahre alt, ein Bademeister im Ruhestand, der seine Wohnung kaum mehr verlässt, Karotten toastet und auf seine Frau wartet, die vor sieben Jahren verstorben ist. Dreimal wöchentlich verbringt Linda den Nachmittag bei Hubert, um die polnische Pflegerin Ewa zu entlasten, die mit durchaus eigenwilligen Mitteln ihren Beruf ausu¿bt. Feinfu¿hlig und spielerisch begegnet Linda Huberts fortschreitender Demenz und versucht, den alten Bademeister im Leben zu halten. Bis das Schicksal ihre Pläne durchkreuzt ...MEINUNGAuch nach längerem Nachdenken über das Buch, bin ich nicht so ganz schlüssig, was ich davon halten soll. Zum einen mag ich die Art, wie Petra Pellini ihre Hauptperson Linda beschreibt sehr. Durch den Schreibstil wird Linda ein junges Mädchen, das meiner Meinung nach mal wieder wirklich fünfzehn sein darf. Ein Mädchen, das nicht schon erwachsen ist, sondern mit vielem beim Erwachsen werden kämpft - ohne dass es als das "Erwachsen werden" beschrieben wird. Sie geht nicht gerne in die Schule, scheint irgendwie anders zu sein, wenig Kontakt zu gleichaltrigen zu haben, aber auch kein Interesse daran. Das Buch erzählt ihren Alltag außerhalb der Schule. Insbesondere in den vier Wänden von Hubert und ihren eigenen, in denen sie mit ihrer Mutter lebt.Ich mochte die Beschreibungen um Hubert. Die Art, wie Linda mit seinen Pflegerinnen und die Pflegerinnen mit Hubert umgegangen sind. Die Beschreibungen über das Fortschreitend seiner Demenz. Und Lindas Blick auf all das. Das mochte ich sehr. Zusätzlich wird auch das Leben von Linda mit ihrer Mutter beschrieben. Einer Mutter, die scheinbar viel Unsicherheit mit sich trägt. Eine Mutter-Tochter Beziehung die stark von der Vergangenheit mit Lindas Vater geprägt zu sein scheint.Meiner Meinung nach kam in dem Buch nicht so recht heraus, warum Linda nicht mehr leben möchte. Vielleicht gibt es auch oft kein "warum". So richtig nachvollziehen konnte ich es trotzdem nicht. Dennoch mochte ich die Entwicklung die Linda durchgemacht hat. Wie ihr Blick sich durch verschiedenen Ereignisse geändert hat. Ich mochte die Beschreibungen ihrer Perspektive. Ich finde es hat sehr eindrücklich gezeigt, dass man manchmal sehr in seiner eigenen Welt ist, vieles in seinem Umfeld mitbekommt und doch das ein oder andere (wichtige) übersieht. Und was es mit einem macht, wenn man es dann realisiert.Insgesamt ein Buch, das einen Entwurf des Lebens beschreibt. Es zeigt, was alles schlimmes im Leben passieren kann, welchen Einfluss das auf einen selbst hat und welchen Umgang es damit aber auch gibt. Die Demenz ist ein großes Thema, die Selbstmordgedanken, aber auch vieles andere drumherum.Ich fand, dass das Buch gute Inhalte hatte und doch bleibe ich etwas unschlüssig zurück. Meiner Meinung nach würde sich das Buch genau deshalb sehr gut für eine Leserunde eignen.