Ein Igel hatte sich in einem Netz verfangen, das bei der gedankenlosen Autorin noch im Garten lag, weil es vorher den Teich schützen sollte. Es gehört im Herbst weggeräumt, damit eben genau so etwas nicht passiert.Nicht nur damit dokumentiert die Autorin ihren gelegentlich fehlenden Sachverstand. Der Igel landete schließlich im "Igelkrankenhaus" und wurde dort wieder fit gemacht. Nebenbei liegt noch der Vater der Autorin im Sterben, und es ist Corona-Zeit. Keine gute Mischung. Aber muss man daraus nun ein "Igeltagebuch" machen? Vermutlich nur, wenn man sich entweder ablenken oder unbedingt ein Buch schreiben muss.Wenn man an der kulturhistorischen Rolle und Bedeutung des Igels teilhaben möchte, dann sollte man es vielleicht lesen. Ansonsten leidet der Text an der Vermenschlichung dieses Tieres. Es hat halt ein niedliches Gesicht und deshalb scheinen manche Zeitgenossen den ganzen Quatsch zu glauben, den Intellektuelle über den Igel verbreiten. Ich kenne diese Tiere sehr gut, weil sie meinen Garten oft besuchen und ich schon manchmal nach dem verfrühten Erwachen aus dem Winterschlaf wieder warm eingepackt in die Natur entlassen habe.Igel sind stinkende kleine stachlige Schweine und obendrein ziemlich dämlich. Sie laufen beispielsweise immer wieder täglich in die gleiche Marderfalle, während der Marder sich vermutlich köstlich amüsiert. Für die Autorin sind Igel dagegen etwas ganz Besonderes. Dachse hingegen nicht. Im Gegenteil: Weil sie Igel knacken und fressen können, stehen sie auf ihrer Schurkenliste ganz weit oben. Wer so denkt, offenbart nur sein naives Gemüt. Alles gehört zur Natur, nicht nur ausgewählte vermenschlichte Wesen.Kurz gesagt: Das Buch ist weder interessant, noch lehrreich. Vielmehr offenbart es eine schräge Sichtweise auf die Natur, die allerdings nicht selten zu sein scheint.