Als Interimspolizeipräsident hat Klufti ein weites Aufgabengebiet, so muss er auch eine großangelegte Terrorabwehrübung leiten. Dabei kommt ein Polizist zu Tode und es stellt sich schnell heraus, dass dies kein Unfall war.Neben den Ermittlungen wird Klufti auch noch in der Lokalpolitik aktiv, als "Lückenbüßer" verstärkt er die Kandidatenliste seiner Partei für die Gemeinderatswahl. Da jedoch Dr. Langhammer für den politischen Gegner kandidiert, wird Kluftis Ehrgeiz geweckt und so poltert er auf seine spezielle Art durch den Regionalwahlkampf.Die Autoren haben auch im 13. Teil der Reihe wieder auf den Spaßfaktor gesetzt und lassen ihren Hauptprotagonisten in so manches Fettnäpfchen tappen. Dabei spielt aber auch die gesellschaftliche Entwicklung, speziell die seit Corona fortschreitende Spaltung der Gesellschaft eine sehr dominante Rolle. Und da liegt für mich eine Schwäche des Buches - das Schwanken zwischen Klamauk und Ernsthaftigkeit. Klüpfel / Kobr bringen ihre politischen Ansichten recht klar rüber, fallen aber auch immer wieder in Stereotypen zurück, malen Schwarz-Weiß-Bilder, wenn es um Reichsbürger, Coronagegner oder eben Rechte geht - andererseits thematisieren sie die Hetze im Netz sehr stark. Die trifft im Roman Kluftis Intimfeind Langhammer und lässt den Kommissar nachdenklich werden und letztendlich zeigt er echte Zivilcourage.Leider drängt diese Debatte den eigentlichen Fall ziemlich in den Hintergrund, die Ermittlungen verlaufen fast schon dilettantisch so nebenher und dienen eigentlich nur als Begründung für Touren quer durchs Allgäu um reichlich Lokalkolorit zu verbreiten. Die genauen Umstände, die das Opfer in seine Lebensumstände brachte, wurden nur unzureichend geklärt.Was das Buch auszeichnet, ist ganz klar der Kluftinger Humor, seine Wortgefechte mit Kollegen Ritchie oder Dr. Langhammer sind schon legendär und auch das schöne Allgäu wird ausreichend gewürdigt. Aber ansonsten war`s kein Meisterwerk, da bietet die Reihe deutlich bessere Teile.