Seit "Stalking Jack the Ripper" Ende 2023 herausgekommen ist, schleiche ich schon um dieses Buch herum und habe lange Zeit gebraucht, bis ich mich daran herangewagt habe. Schuld ist dabei jedoch nicht, dass ich Angst hatte, dass es mir nicht gefallen könnte, sondern weil ich vielmehr warten wollte, bis alle Bände der Reihe erschienen sind, damit ich alle hintereinander lesen konnte.Da ich den Fall rund um Jack the Ripper schon immer sehr faszinierend finde und ich es toll finde, dass man hier Realität mit Fiktion vermischt hat, habe ich mich schon sehr auf die Geschichte von Kerri Maniscalco gefreut. Meine Erwartungen an den ersten Band der "Audrey Rose"-Reihe waren somit enorm hoch und ich wurde bitterlich enttäuscht, denn am Ende kam ich so schlecht in die Reihe hinein und konnte mich auch nicht mit den Figuren anfreunden, sodass ich das Buch frustriert abgebrochen habe.Dabei ist die Geschichte an sich gar nicht mal schlecht, denn besagte Audrey Rose möchte sich im Jahr 1888 in der Männerwelt durchsetzen und heimlich Gerichtsmedizin studieren. Dank ihres Onkels, der nicht nur an der Uni lehrt, sondern auch gleichzeitig selbst Gerichtsmediziner ist, kommt sie ihrem Traumberuf immer näher und lernt dabei mehr als so mancher Student, denn ihr Onkel wird auch unter anderem mit den Leichen konfrontriert, die höchstwahrscheinlich durch Jack the Ripper ermordert wurden. Audrey ist nicht nur von dem Job fasziniert, sondern auch von Jack the Ripper und möchte möglichst viel über diesen und die Fälle herausfinden. Dabei bekommt sie auch Unterstützung von Thomas Cresswell, der sich ebenfalls für die Fälle interessiert.An sich klingt das doch gar nicht mal so furchtbar, das Problem ist jedoch, dass die Geschichte nicht nur voller Klischees ist, sondern auch viele Widersprüche mit sich bringt. So wird Feminismus in diesem Buch enorm groß geschrieben, was ich an sich klasse finde. Wieso jedoch andere Frauen dafür immer wieder kleingeredet werden müssen, finde ich furchtbar und sollte definitiv nicht die Botschaft sein. So möchte Audrey unbedingt mehr sein als andere Frauen, mehr erleben, mehr lernen und sich weniger häuslich einrichten. Wieso immer wieder der Vergleich mit anderen Frauen aufkommt und sie sich besser darstellt, weiß wohl nur die Autorin. Auch die Klischees sorgten dafür, dass ich zunehmends von allem genervt war. So ist Thomas selbstverständlich extrem gutaussehend und ein absoluter Hauptgewinn, gleiches gilt aber auch für Audrey selbst, was immer wieder erwähnt wird. Dadurch, dass die Geschichte aus der Perspektive von Audrey erzählt wird, bekommt man auch immer wieder Superlativen aufgetischt, wenn es um Thomas geht, was im Laufe der Zeit dann doch sehr anstrengend wurde.All das führte dazu, dass ich an Audrey und Thomas, aber auch an dem Fall selbst, immer mehr das Interesse verloren habe und das Buch letztenlich nach etwas mehr als 70% abgebrochen habe.