Ich habe mich schon sehr über das Buch gefreut, da es an The Long Game anknüpft und ich mehr von den Figuren aus Green Oak lesen konnte. Besonders Josie fand ich in The Long Game sehr interessant und ich mochte ihre freudige und etwas übertriebene Art sehr. Leider hat mich dieses Buch aber etwas enttäuscht und Josie konnte nicht wirklich überzeugen. Für mich wirkte sie in The Fiancé Dilemma ganz anders und weniger authentisch als im vorigen Band. Allgemein sind hier die Figuren teilweise zu flach und entweder fehlt es ihnen an emotionaler Tiefe oder sie sind in ihrer Emotionalität viel zu übertrieben.
Es war schön, dass Adalyn und Cameron stellenweise aufgetaucht sind und sie ihre eigene kleine Nebenhandlung bekommen haben. Leider fand ich die emotionalen Ausbrüche von Adalyn sehr übertrieben, obwohl es gegen Ende legitimiert wird (das konnte man sich von Anfang an schon denken und daher kam es zu keinem Überraschungsmoment). Matthew und Josie schwanken zwischen Flachheit und etwas Tiefe. Die Chemie zwischen den beiden wirkte gekünstelt.
Außerdem hat sich das Buch insgesamt sehr in die Länge gezogen und auch die sich aufbauende Beziehung zwischen Josie und Matthew war sehr langsam und wurde immer wieder - mit teilweise sehr unnötigen Plotelementen - aufgehalten. Auch das Ende hat sich sehr gezogen, ohne dass es zu wirklichen Änderungen in der Handlung kam. Es hat sich bei den letzten Kapiteln angefühlt als würde man das gleiche lesen und hier habe ich leider abgeschaltet.
Dennoch hatte das Buch auch seine starken Momente und die Rückkehr nach Green Oak ist dennoch größtenteils gelungen. Besonders das Urgestein Maurice hat mit seiner ungefilterten Art für einige kleine Lacher gesorgt. Ebenfalls fand ich die Idee mit dem Podcast sehr nett, auch wenn mir das Ende nicht wirklich gefallen hat.
Fazit: The Fiancé Dilemma ist leider schwächer als The Long Game und die Figuren bleiben stellenweise flach und unauthentisch. Wer aber wieder zurück nach Green Oak reisen und von der ein oder anderen Figur wieder etwas lesen möchte, ist hier genau richtig.