Bei diesem Buch habe ich mich sehr auf das Setting in Schweden gefreut, da ich auch dieses Jahr nach Göteborg reise. Da wollte ich durch diese Geschichte schon einmal einen kleinen Vorgeschmack bekommen jedoch fesselte mich die Geschichte nicht so sehr, wie ich es mir erhofft hatte.
Mit Hanna als Protagonistin konnte ich nicht so recht warm werden. Auf mich wirkte sie sehr unreflektiert und traf teilweise Entscheidungen, die ich eher von einem Teenager erwartet hätte als von einer erwachsenen Frau. Sie nahm teilweise keine Rücksicht auf die Gefühle anderer Menschen und dachte entweder nur an sich selbst oder an gar niemanden. Ich konnte mich nicht richtig in sie hineinfühlen und hatte das Gefühl, dass ihr gesamter Charakter eher oberflächlich blieb. Deswegen konnte ich auch keine Beziehung zu ihr aufbauen, wodurch es mir auch egal war, wie ihr weiteres Leben aussieht, was wiederum dem Buch die gesamte Spannung nahm. Ich hatte teilweise das Gefühl, dass sie ihr altes Leben und die Menschen darin abwertete, um sich besser zu fühlen und dabei ziemlich arrogant wirkte.
Auch die restlichen Figuren des Buches blieben für mich relativ blass. Iris interessierte mich davon noch am meisten, jedoch hätte ich mir hier auch tiefergehende Informationen gewünscht, so dass die Charaktere echter und tiefgründiger gewirkt hätten. So wurde für mich der Fokus eher auf unwichtigere Handlungen gelegt als auf die wirkliche Vertiefung der Figuren und von den wirklich wichtigen Handlungssträngen. Dadurch plätscherte das Geschehen so vor sich hin, ohne mich wirklich fesseln zu können.
Insgesamt war die Geschichte für mich okay, aber auch absolut nichts Besonderes für mich. Ich hatte auf mehr schwedisches Flair gehofft, aber das ist wahrscheinlich auch abhanden gekommen, da ich mich mit keiner Figur wirklich anfreunden konnte und mich deswegen auch die Handlung nicht abholte. Wären die Charaktere tiefgründiger beschrieben worden und die Handlung interessanter gestaltet worden, so hätte in dem Buch auch noch mehr Potenzial gesteckt. So war es teilweise ein netter Zeitvertreib, aber nicht der Sommerroman, den ich erwartet hatte.